Als das Studio 54 am 26. April 1977 seine Pforten öffnet, steht bereits eine ganze Armada von Stars ungeduldig vor der Tür und erbittet Einlass. Alle sind sich bewusst, dieser Club in der 54. Straße inmitten Manhattans wird vieles sein, nur nicht gewöhnlich. Seit der ersten Partynacht ist das umgebaute TV-Studio fortan also das Mekka der Vergnügungswilligen aller Art, egal ob Star, Kleinkünstler oder Freak - Hauptsache schrill. Manche rücken mit Äffchen auf der Schulter an, Grace Jones kommt gleich komplett nackt. Das größte Problem dabei sind die gestrengen Türsteher. Einer von ihnen macht übrigens später selbst TV-Karriere im Denver Clan. Sein Name: Al Corley.
Im Studio 54 gehört der Exzess zum guten Ton
Hatte man die Akzeptanz der Türwächter, bietet sich dem Gast eine riesige Tanzfläche mit einer revolutionären Lichtanlage. Sind die meisten Clubs dieser Zeit zumeist in Dunkelheit gehüllt, dominiert im Studio 54 das dynamische Licht. Der andere Faktor ist der bunte Glitter, der von der Decke rieselt. Auf einer Silvesterparty ergiessen sich ganze vier Tonnen auf die tanzwütige Gästeschar. Die beiden Betreiber Steve Rubell und Ian Schrager kreieren in dem Sündenpfuhl unweit des Central Parks schnell einen florierenden Mix aus Amüsement, Diskobeat und Drogengeschäft. Kokain und ungehemmter Sex stehen weit oben auf der Rezeptliste des Clubs. Für diese Art der Abendgestaltung gibt es zudem separate Räumlichkeiten ausstaffiert mit Gummiwänden - um die Reinigung zu erleichtern.
Das Who is Who der Promiwelt
Neben der unglaublichen Anzahl an prominenten Stammgästen wie Bianca Jagger, Mick Jagger, Truman Capote, Madonna, Robert de Niro, Salvador Dali, Arnold Schwarzenegger, Andy Warhol, Jerry Hall, Debbie harry, Tommy Hilfiger, Freddie Mercury, Karl Lagerfeld, Jackie Kennedy Onassis, David Bowie, Al Pacino, Sylvester Stallone oder Cyndi Lauper drückt sich anfangs auch ein noch unbekannter junger Mann mit einem Milliardenvermögen im Rücken im Laden herum. Vier Jahrzehnte später wird er einer der umstrittendsten Präsidenten der USA sein, es ist allerdings überliefert, dass sich sich Donald Trump nur mäßig im Studio 54 amüsiert.
Ende eines Mythos'
Steuerhinterziehung im ganz großen Stiel macht dem Laden schließlich den Garaus, zudem fliegt der Drogenhandel auf, weil ein im Unfrieden gefeuerter Mitarbeiter flächendeckend gegenüber der Polizei auspackt. Im Jahr 1980 schließen sich also die Pforten und die beiden Betreiber wandern ins Gefängnis. Im Jahr drauf wird zwar wiedereröffnet, doch der Hype ist längst vorbei, als 1986 endgültig die Lichter ausgehen.
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