"King of Kotelett" - mit Sprüchen wie diesen lockerte Stefan Raab das Kanzlerduell zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück Ende September vergangenen Jahres auf. Der Jury des Grimme-Preises hat sein viel diskutierter Auftritt offenbar gefallen: Bei der 50. Verleihung kann Raab auf den Spezial-Award im Bereich Unterhaltung hoffen.
Ein Triumph für Raab, der vor Ausstrahlung des Duells Kritik einstecken musste. Neben den TV-Journalisten Maybritt Illner, Peter Kloeppel und Anne Will passte der Entertainer und Erfinder von Sport-Ereignissen wie der "Wok-WM" für viele nicht in die Sendung. Als "Chaos-Faktor" bezeichnete ihn beispielsweise die Moderatorin Sandra Maischberger in einem Interview mit dem Medienmagazin "Journalist".
Auch der damalige SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück lehnte Raab zunächst als Moderator für das gemeinsame TV-Duell mit Kanzlerin Angela Merkel ab. "Politik ist keine Unterhaltungssendung, sondern ein ernstes Geschäft, ohne dass es dabei humorlos zugehen muss", sagte er der "Passauer Neuen Presse" im Februar 2013. Später lenkte er ein. "Wenn Angela Merkel dann auch mit Stefan Raab einverstanden ist, wird es so geschehen", sagte er der "Bild"-Zeitung.
Mit seinem Auftritt überzeugte Raab dann auch seine Kritiker. Ohne Krawatte, dafür aber mit originellen Fragen konnte er neben Kloeppel, Illner und Will überzeugen.
Ob er für seine Leistung tatsächlich mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wird, zeigt sich am 4. April in Marl. Die komplette Liste mit den Nominierten finden Sie hier.