Wer seine Lieder hört, lernt den Grafen auch privat kennen.
Die Band Unheilig ("Geboren um zu Leben") zählt mit ihren mehr als drei Millionen verkauften Platten zu den erfolgreichsten Acts Deutschlands - dennoch ist über den Frontmann der Band fast nichts bekannt. Den Titel Der Graf nutzt der Sänger als Synonym, nicht einmal ein Geburtsname und -datum sind offiziell bekannt. Im Interview mit dem Bonner "General Anzeiger" erklärte Der Graf, warum er so viel Wert auf seine Privatsphäre legt: Gerade weil so wenig über sein Privatleben bekannt sei, würden sich die Leute mehr mit seinen Texten beschäftigen. "Und genau darum geht es mir: dass die Leute sich mit meiner Musik beschäftigen. Und in der Musik bin ich ja privat. Wer meine Lieder hört, lernt mich kennen", erläuterte er.
In seinen Songs verarbeitet Der Graf sein Leben und zeigt sich so privat, wie man ihn in einem Gespräch wohl nie erleben würde - auch ohne Familienfotos und Home-Storys. Viele der Lieder beschäftigen sich mit den Themen Trost, Abschied und Einsamkeit. Warum? "Weil das das Leben ist. Ich schreibe meine Lieder ja selber, und darin verarbeite ich vieles, was ich erlebt habe, was mich beschäftigt. Positives wie Negatives. Das Leben in all seinen Facetten", antwortete er.
Zum Glück kann seine Aachener Wahlheimat dem Wunsch des Grafen nach Privatsphäre gerecht werden. Dort könne er noch ganz unerkannt einkaufen gehen, berichtete er in einem früheren Interview, und habe noch nie eine Situation erlebt, in den ihn Fans nervten. "Aachen ist für mich Heimat, mein privater Rückzugsort, und so soll es bitte auch bleiben. Für mich fühlt sich in Aachen alles so normal an wie vor meinem Erfolg, und ich empfinde es als Privileg, dass mir dort nicht der rote Teppich ausgerollt wird", sagte er gegenüber der "Aachener Zeitung". Woran das liegen könnte? Die Aachener seien laut dem Grafen "viel zu cool" dafür.