Cro, 24, zuckt mit den Schultern, wenn andere maulen, er sei nicht rebellisch genug.
Der Rapper ("Easy") hat mit "Melodie" gerade sein zweites Album abgeliefert und wünscht sich für die Platte einen ähnlichen Erfolg wie mit seinem Debütalbum, das doppelt Platin einfuhr. Einigen Kollegen ist der Baden-Würtenberger zwar nicht hart genug, aber da winkt er im Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" nur ab: "Das ist mir schon längst egal, das habe ich für mich gemacht. Ich weiß, was ich kann. Und wenn ich wollte, könnte ich alle Rapper zerstören durch Skills - aber dann würde ich ein Diss-Album machen, das nicht erfolgreich wäre. Ich will aber lieber Erfolge feiern mit Musik, die jeder mag."
Seine Fans hat er dabei genau im Blick und weiß auch, wie die Jungs aussehen, die sich seine Musik anhören: "Er hat den Pulli an wie ich, Skinny Jeans, zerrissene Skaterschuhe und das Cappie nach hinten." Nur jünger würden seine Anhänger sein. Aber Cro ist ja selbst noch jung genug, um sich an die Zeiten als Jugendlicher zu erinnern - sein jetziges Dasein sei aber ein wenig angenehmer: "Man wird älter, das macht das Leben schöner. Als Kind war es so: Man hat ein Skateboard und muss schauen, wann der Zug fährt. Jetzt hat man ein Auto und muss nicht mehr Mutti anrufen, ob man doch noch ein bisschen bleiben darf. Das macht das Leben einfach und das ist das Schöne daran."
Trotzdem zieht es den Rapstar noch zur Mama - denn dort würde keiner maulen, wenn die Bässe zu laut wummern: "Ich bin mit meinem Bruder in eine Bude in Stuttgart gezogen, aber da kann ich nicht laut sein. Deshalb muss ich zum Muckemachen zu meiner Mutter. Aber ich würde das nicht Hotel Mama nennen, denn ich finanziere Hotel Mama: Ich zahle das Auto, die Waschmaschine und die Heizungsrechnung - bin also der Chef von Hotel Mama. Mama darf im Hotel Cro wohnen", tönte Cro im Gespräch mit der "FAZ".