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Cate Blanchett Auf den Spuren eines Medienskandals

Cate Blanchett und Robert Redford schlagen sich im Drama "Moment der Wahrheit" als investigatives Journalisten-Duo.

"Der Moment der Wahrheit" führt die Zuschauer hinter die Kulissen eines wahren Journalisten-Skandals, der 2004 die Schlagzeilen beherrschte und arbeitet diesen neu auf. In den Hauptrollen: Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett (47, "Carol") und Robert Redford, 79, die sich als investigatives Reporter-Team durch die Medienaffäre kämpfen.

Die Hintergründe

Regisseur und Drehbuchautor John Vanderbilt ("Zodiac") konfrontiert den Zuschauer in "Der Moment der Wahrheit" mit dem Fall rund um die "CBS News"-Reporterin Mary Mapes, der 2004 als "Rathergate-Affäre" in die Mediengeschichte einging. "Niemand wusste, was hinter den Kulissen passiert war", erklärt Vanderbilt und rollt den Fall in seinem Regiedebüt erneut auf - nun aus Sicht der Journalisten selbst. Als Vorlage diente das Buch "Truth and Duty", das Mary Mapes zwei Jahre nach dem Skandal veröffentlichte. "Ich hätte nie gedacht, dass mein Fall noch einmal an die Öffentlichkeit kommt", berichtete die Journalistin, die sich seither komplett aus der Nachrichten-Branche zurückzog.

Die Story: Triumph und Wendepunkt

Alles beginnt inmitten des US-Präsidentschaftswahlkampfs zwischen George W. Bush und John Kerry, als die Nachrichten-Reporterin Mary Mapes (Blanchett) auf eine hoch brisante Geschichte stößt, die sie zusammen mit einem Team aus investigativen Journalisten und der US-Nachrichten-Legende Dan Rather (Redford) verfolgt. Die Gruppe bekommt exklusive Dokumente aus den 1970er Jahren zugespielt, die beweisen sollen, dass George W. Bush sich einem Militäreinsatz im Vietnamkrieg entzogen habe. Wenige Interviews später scheint der Fall endgültig belegt zu sein. Der große Enthüllungsbericht - unter extremen Zeitdruck produziert - folgt in Marys eigener CBS-Sendung "60 Minutes" und elektrisiert die ganze Nation. Die Journalisten triumphieren und besonders Mary erntet großes Lob für ihre glanzvolle Recherche.

Natürlich wären die Ereignisse wenig filmreif gewesen, würde sich der Reporter-Himmel nicht eilig mit dunklen Meldungen verdunkeln: Die Beweis-Dokumente von 1970 sollen einer Fälschung unterliegen. "Mein Film zeigt die Lage vor und nach dem großen Moment der Journalisten", erklärt Regisseur James Vanderbilt den prägenden Wendepunkt, der die Geschichte fortan rasant in die Tiefe dirigiert.

Das Fazit

"Der Moment der Wahrheit" beweist eindrucksvoll, wie viel Macht im Medium der Nachrichtenpresse steckt - eine Thematik, die auch heute hochaktuell ist. Der Film portraitiert außerdem das Berufsbild des Nachrichten-Journalisten und führt den Zuschauer hautnah in die Redaktion von CBS-News, wo sich aus losen Informationen, Stück um Stück ein klares Gesamtbild zusammenfügt, stets den gnadenlosen Zeitdruck im Nacken.

Parallel führt der Film auch an die persönlichen Abgründe von Mary Mapes heran, die Oscargewinnerin Blanchett mit bemerkenswerter Authentizität auf die Leinwand transportiert. Auch Redford bereichert den Film als täuschend echter Doppelgänger von Dan Rather, der nach dem Skandal zur Kündigung gezwungen wurde. Gesichtsmimik in Zeitlupe, donnernde Orchester-Musik - James Vanderbilt weiß mit Dramatik zu spielen und rundet so die Fusion aus Dokumentation und Biografie zum Kino-Erlebnis ab.

Wer nach einem lockeren Samstagabend-Programm sucht, ist in dieser Vorstellung falsch - denkfreudige Kinobesucher bekommen jedoch jede Menge Diskussionsstoff und eine Moment der schonungslosen Wahrheit.

SpotOnNews

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