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Sido Der Rapper spricht über seine gespaltene Persönlichkeit

Sido
© dpa / Jonas Walzberg / Picture Alliance
Wenn Sido von der Bühne runterkommt, ist er wieder Paul Würdig. Doch wer ist das genau? Damit haderte der Rapper sogar in der Entzugsklinik, wie er in einem neuen Interview verraten hat.

In mittlerweile mehreren Interviews hat Rapper Sido, 42, in den vergangenen Wochen schonungslos offen über seine Kokainsucht, seine Drogen- und Sex-Exzesse sowie seine Trennung von Moderatorin Charlotte Würdig, 44, gesprochen. Es sind auch Themen, die er in seinem neuen Album "PAUL", verarbeitet, sein richtiger Vorname. Ein Zeichen, denn Sido ist nicht mehr der mit der Maske. Die hat er abgelegt und dennoch hadert der gebürtige Berliner mit der Diskrepanz seines Bühnen- und realen Ichs – eine gespaltene Persönlichkeit, wie ihm in der Entzugsklinik bewusst geworden ist.

Sido: Sogar in der Entzugsklinik wollten andere Autogramme

Anfangs dachte Sido, er sei jetzt zwei Wochen in der Entzugsklinik und komme dann wieder raus, erinnert er sich in der Radiosendung von Reece Moore, die am 13. Dezember 2022 auf bigFM zu hören sein wird. "Und dann saß ich fest. Mir wurde bewusst, ich muss hierbleiben", so Paul Würdig weiter. Es war ernst.

Das Forschen nach dem Auslöser seiner Drogenprobleme war schwierig. Sogar hier hatte er seinen Promistatus nicht verloren. "In der Klinik sind öfter Promis, aber sie [das Klinikpersonal, Anmerkung der Redaktion] haben gemerkt 's******', der kommt hier rein und um den herum ist immer eine Traube von Menschen. Jeder will was von dem. Andere Patienten kamen zu mir und sagen: 'Ich hab meiner Tochter erzählt, dass du hier bist. Ich brauche unbedingt ein Foto von dir'", schildert Sido.

"Wo bleibt da Paul?"

Sogar während gemeinsamen Gruppentherapien hatte der Rapper ein Problem damit, er selbst zu sein: "Ich hatte immer das Bedürfnis, dann auch Sido zu sein." Wieso? Weil er es allen um sich herum recht machen wollte, sei dabei aber selbst auf der Strecke geblieben. "Wo bleibt da Paul?", fragt er sich.

Nach Konzerten mit 20.000 bis 30.000 Fans habe Sido sich "auf einmal so klein und wertlos" gefühlt. Denn die Zuschauer:innen beklatschen Sido, aber nicht Paul. "Für Paul interessiert sich hier gerade kein Schwein." In der Klinik sei ihm dieses Problem bewusst geworden. Ein Problem, dass er auch nach der Klinikzeit nicht geschafft hätte, zu lösen. Ob der Split zwischen Sido und Paul ein Grund für seine Drogensucht sei, wollte Radiomoderator Reece wissen. Das habe der Interpret jedoch immer noch nicht für sich herausfinden können.

Ob es sich bei Sido tatsächlich um eine diagnostizierte psychische Störung handelt, wie etwa eine dissoziative Identitätsstörung, früher auch multiple Persönlichkeitsstörung, ist nicht bekannt.

Verwendete Quelle: bigFM: presseportal.de

jse Gala

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