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Shia LaBeouf Ein Mann sieht rot

Shia LaBeouf
© Picture Alliance
Prügeleien am Set, Mobbing, öffentliche Ausraster: Schauspiel-Hoffnung Shia LaBeouf setzt seine Karriere aufs Spiel

Er war schon immer als Bad Boy bekannt, als Heißsporn. Doch jetzt muss Shia LaBeouf aufpassen, dass er nicht auf die schwarze Liste der Hollywood-Produzenten rutscht. Grund sind seine ständigen Ausraster. Jüngster Vorfall: sein Blitz-Ausstieg aus dem Broadway-Stück "Orphans". Eigentlich war die Premiere für den 19. März geplant. Die Plakate mit seinem Gesicht hingen bereits überall in New York. Die Premiere war ausverkauft. Letzte Woche dann der große Knall: Nach einem lautstarken Streit mit Co-Star Alec Baldwin verlässt LaBeouf die Probebühne - und kehrt nicht mehr zurück. "Künstlerische Auseinandersetzungen" mit Baldwin, heißt es offiziell. Eine nette Umschreibung ...

Und LaBeouf setzt noch einen drauf: Via Twitter veröffentlicht er den privaten E-Mail-Verkehr zwischen Alec Baldwin, Regisseur Daniel Sullivan und ihm, ein absoluter Tabubruch: "Mein Vater war ein Drogendealer, aber er hat mir gezeigt, wie sich ein Mann verhält", bepöbelt er Sullivan. Der antwortet genervt: "Ich bin zu alt für solche Streitereien." Resigniert schreibt er weiter: "Shia und Alec, ihr beiden seid nicht kompatibel. Das hätte ich wissen müssen."

Dass der 26-Jährige hoch talentiert ist, bestätigte ihm sogar Steven Spielberg. Filmkritiker adelten ihn als "neuen Tom Hanks". Doch das Arbeiten mit ihm muss die Hölle sein. Auch am Set seines Films "The Necessary Death Of Charly Countryman" krachte es. Wie "Gala" von einem der beteiligten Schauspieler erfuhr, wurde der entfesselte US-Amerikaner sogar handgreiflich. Nach einem Wortgefecht soll er Regisseur Fredrik Bond derart gewürgt haben, dass dieser rote Male am Hals hatte. Nicht mal vor Frauen macht LaBeouf halt: Beim Dreh für "Lawless" provozierte er seine Kollegin Mia Wasikowska so aggressiv (und angetrunken), dass sie ihren Anwalt bat, aus dem Filmvertrag aussteigen zu dürfen. "Leider alles wahr", bestätigte sie. LaBeoufs lapidare Begründung für sein Verhalten: "Man muss doch das Rot in meinen Augen sehen, der Film spielt immerhin während der Prohibition."

Sein Kurztrip zur Berlinale Mitte Februar endete ebenfalls in einem Desaster, wie "Gala" hautnah miterleben konnte: Erst erschien der Schauspieler nicht zur Pressekonferenz seines Wettbewerbsfilms, obwohl Journalisten aus aller Welt auf ihn warteten. Nur einen Tag später rastete er am Flughafen Tegel aus, weil sein Flug nach New York wegen eines Schneesturms kurzfristig gestrichen wurde. Er bepöbelte die Lufthansa-Mitarbeiter, einem Fotografen schlug er sogar wütend die Kamera aus der Hand. Dann stürmte er davon, den Kopf gesenkt wie ein Stier.

Was liegt hinter den ganzen Ausfällen? LaBeouf wuchs mit Gewalt auf. Sein Vater Jeffrey ist Vietnam-Veteran, wurde wegen Gewaltdelikten angeklagt, saß im Knast. Seinen Sohn soll er mehrfach misshandelt haben. Mit entsprechenden Konsequenzen.

Nun ist offenbar die Schmerzgrenze erreicht. Immer weniger Regisseure wollen mit LaBeouf arbeiten: Seinen letzten Drehtag hatte er im November ("Nymphomaniac"), angeblich hat er seitdem kein Rollenangebot mehr bekommen. Bleibt zu hoffen, dass er sein Trauma in den Griff kriegt. Denn selbst sein jüngster Gegner Alec Baldwin schwärmt: "Er ist eines der größten Talente, die ich kenne!"

Hili Ingenhoven Gala

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