Als der "Bachelor" fand Sebastian Pannek in der gleichnamigen Kuppelshow nicht nur zeitweise seine große Liebe, er gewann mit seiner TV-Präsenz auch zahlreiche Follower auf Instagram. Mehr als 300.000 Menschen folgen dem 32-Jährigen auf der Social-Media-Plattform. Eine Reichweite, mit der Sebastian nicht nur Geld verdienen möchte. "Reichweite verpflichtet", sagt er selbst. Was das für ihn bedeutet und wozu er sich verpflichtet hat, erzählt er im Interview mit GALA.
GALA: Sie erwähnen auf Instagram immer wieder den Hashtag #reichweiteverpflichtet. Was verbirgt sich dahinter?
Sebastian Pannek: #reichweiterverpflichtet steht dafür, dass jeder Mensch, der in der Lage ist, andere Leute positiv zu beeinflussen, dieses auch tun sollte. Gerade im Bereich Instagram werden heutzutage unfassbare Reichweiten von Influencern erzielt. Ich bin der Meinung, dass genau diese Reichweiten eine Chance bieten, abseits der bezahlten Partnerschaften beispielsweise auf Projekte aufmerksam zu machen, die einen sozialen Nutzen haben.
Welche Projekte sind das bei Ihnen?
Pannek: Im Frühjahr wurde ich von Hoffnungsträger zu einer Reise nach Kambodscha eingeladen, um ein Projekt zu unterstützen. Das Patenprogramm vor Ort bezog sich auf die Unterstützung von Kindern, deren Eltern im Gefängnis sind. In einem Land, wo extreme Armut herrscht, ist es ohnehin kein Leichtes für die Kinder aufzuwachsen, ohne Elternteile ist es natürlich umso schwieriger. Ich war schockiert, aber auch motiviert zu helfen. Also berichtete ich ausführlich auf Instagram über die Reise. Ich habe viel Zuspruch bekommen und mir überlegt, wie ich andere Influencer davon überzeugen könnte, ihre große Reichweite zumindest ab und an für ähnliche Projekte zu nutzen. Da ich der Meinung bin, dass eine große Reichweite auch eine große Verantwortung bedeutet entstand der Hashtag #reichweiteverpflichtet.
Sie werden bald nach Sambia reisen. Was haben Sie dort geplant?
Pannek: Wir sind mehrere Tage mit Hoffnungsträger vor Ort und es wird ähnlich wie in Kambodscha um Kinder von Gefangenen gehen. Es geht um die Frage: Wie ist das Leben für Angehörige von Gefangenen? Wir treffen Familien und Kinder, die durch das Hoffnungsträger-Patenprogramm Sambia unterstützt werden und hören die Geschichten der Betroffenen. Darüber hinaus bekommen wir Einblicke in die Arbeit in Sambia und lernen unsere Unterstützer vor Ort sowie das Land kennen. Natürlich wird es über das Instagram Profil von @reichweiteverflichtet eine 24/7 Berichterstattung geben. Dort nehmen wir unsere Follower mit auf diese spannende Reise.
Was ist das Ziel der Reise?
Pannek: Das Ziel der Reise ist es den Kindern zu helfen. Sie gehören zum vergessenen und ausgestoßenen Teil der Gesellschaft, weil das Sozialsystem sich nicht kümmert oder gar nicht existiert. Sie geraten ohne Unterstützung in einen Teufelskreis aus existenzieller Not und Kriminalität. Wir versuchen die Kinder frühzeitig aufzufangen - mit einem Plan und offenen Armen. Wir möchten eigene Follower und andere Influencer durch die Berichterstattung vor Ort für dieses und folgende Projekte sensibilisieren und freuen uns auf deren Unterstützung!
Wie können Sie konkret helfen?
Pannek: Wir machen hunderttausende Menschen darauf aufmerksam, dass es eine direkte Möglichkeit gibt, den Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen, beispielsweise durch Patenschaften oder Spenden.
Wo sehen Sie Ihre Rolle?
Pannek: Ich persönlich sehe mich mittlerweile in einer Leader-Rolle. Ich spreche mit großen Influencern und überzeuge sie von den Projekten, betreibe Pressearbeit und bemühe mich ein tolles Team zusammenzustellen, welches den Erfolg des Projektes garantiert. Mit Toni Dreher, der GNTM-Gewinnerin aus diesem Jahr, habe ich eine deutsche Top-Influencerin für das Hoffnungsträger-Programm in Sambia gewonnen. Mit Patrick Krüger als Teil von #reichweiteverpflichtet habe ich zudem einen engen Partner im Bereich Content Production.
Die Reise nach Sambia ist ihre zweite große Reise mit der Organisation. Welche Erfahrungen haben Sie mit Ihrer ersten Reise nach Kambodscha gemacht?
Pannek: Die Kambodscha-Reise hat mich sehr geprägt und mir die Augen geöffnet. Ich habe mir die Frage gestellt, was ist wenn Instagram in zwei bis drei Jahren nicht mehr in ist. Was hast du dann aus deiner Reichweite gemacht?! Den Vorwurf möchte ich mir selbst niemals machen. Deshalb stecke ich viel Kraft und Herzblut in diese Projekte, solange ich Menschen damit erreiche und ein Vorbild sein kann.
Welches Feedback haben Sie von ihren Followern und Kollegen erhalten?
Pannek: Das Feedback meiner Follower war durchweg positiv. Ich hatte das Gefühl, dass Sie meine Berichterstattung über Instagram trotz der traurigen Themen sehr gerne mitverfolgt haben und interessiert waren, was ich vor Ort erlebe und wie wir zusammen helfen können. Ich glaube die Tiefgründigkeit solcher Projekte stehen eben im totalen Kontrast zu den sonst eher oberflächlicheren Dingen bei Social Media wie zum Beispiel Mode. Das hat natürlich alles eine Daseinsberichtigung, aber etwas mehr Blick auf die wirklich wichtigen Dinge unserer Welt, schaden sicher niemandem.

Verwendete Quellen: Eigene Recherche