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Scheidungskinder Gute Trennung, schlechte Trennung

Scheiden tut weh - vor allem den Kindern. So meistern Star-Eltern wie Demi Moore und Bruce Willis das Liebesende

"Du elendes kleines Schwein,

das war das letzte Mal, dass du so mit mir umgesprungen bist!" Diese Schimpf-Tirade hinterließ Alec Baldwin, 50, vor einem Jahr auf dem Anrufbeantworter seiner Tochter Ireland, 12, weil er sie zum vereinbarten Termin nicht erreicht hatte. Später entschuldigte sich der Schauspieler und gestand, der Wutausbruch habe eigentlich seiner Ex-Frau Kim Basinger, 54, gegolten. Schließlich tue sie alles, um einen Keil zwischen ihn und seine Tochter zu treiben. Ein schockierender Ausraster, sicher, aber keine Ausnahme. Immer wieder werden Kinder in die Scheidungs-Schlammschlachten der Eltern hineingezogen, und Hollywood-Stars sind da nicht besser als der Rest der Welt. Gerade erst zofften sich Heather Locklear, 46, und Ex-Gatte Richie Sambora, 48, nachdem er volltrunken mit Tochter Ava, 10, im Auto aufgegriffen wurde. Und Heather Mills, 40, drohte Paul McCartney, 65, damit, intime Details über ihre Ehe auszuplaudern, wenn er nicht den Unterhalt für Tochter Beatrice, 4, erhöhe. Das Ende einer Beziehung ist für die einstigen Partner immer schmerzlich, doch am meisten leiden fast immer die Dritten im Bunde: die gemeinsamen Kinder.

Vor allem, wenn Mutter und Vater nicht bereit oder in der Lage sind, miteinander zu reden, und das Wohl des Nachwuchses aus den Augen verlieren. "Wenn Eltern den Kindern sagen 'Wir trennen uns', löst das die größte Angst aus, die Kinder haben können: die Angst, verlassen zu werden", erklärte der Züricher Kinderarzt Remo H. Largo in einem Interview mit "Geo Wissen". Wenn jedoch trotz Trennung die Bereitschaft zum Dialog und zur Einigung besteht, können Kinder mit der Scheidung der Eltern gut klarkommen, wie auch Josephine Kroetz in ihrem Roman "Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich bloß in ihr zurechtfinden" beschreibt. Largo bestätigt das: "Das Einzige, was zählt, ist die Erfahrung der Kinder, dass sie nach der Scheidung nicht verlassen sind. Wenn der Vater weggeht, die Kinder aber erleben, dass er genauso oder vielleicht noch mehr für sie da ist, werden sie ihn nicht vermissen." Dazu müssen beide Seiten Toleranz zeigen. Und die Stärke haben, die eigenen verletzten Gefühle hinten anzustellen.

Das kann funktionieren: Jude Law, 35, und Sadie Frost, 42, machen es vor. Auch Reese Witherspoon, 32, und Ryan Phillippe, 33, haben sich zusammengerauft. Und das, obwohl ihn nach der Scheidung Selbstmordgedanken plagten und er heute mitansehen muss, wie sie mit Jake Gyllenhaal glücklich ist. Doch ihre Absprachen in Bezug auf Tochter Ava, 8, und Sohn Deacon, 4, klappen. Wer weiß, vielleicht schaffen sie es, eine ähnlich entspannte Patchwork-Familie zu werden wie Bruce Willis, Demi Moore und Anhang. Den Kindern wäre es zu wünschen.

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gala.de

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