Sie gehen Hand in Hand,
wie es bei frisch Vermählten sein soll. Ob über den roten Teppich in Stockholm, am Strand von Tahiti oder auf dem Golfplatz in Ockelbo. Für Prinzessin Victoria, 33, und Prinz Daniel, 36, hat diese Geste besonderen Symbolcharakter: Sie halten zusammen, gerade jetzt, da der offizielle Teil ihrer jungen Ehe beginnt und der Prinzgemahl am 21. August seinen ersten öffentlichen Auftritt hat. Denn ganz Schweden wird Daniel im Visier haben, wenn er neben seiner Frau und den Schwiegereltern in seinem Geburtsort Örebro den 200. Jahrestag der Bernadotte-Dynastie begeht.
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Laut der Zeitung "Expressen" wartet ab jetzt viel Arbeit auf das Thronfolgerpaar. Das bestätigt Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert im Gespräch mit Gala: "Daniel wird seine Frau künftig immer dann begleiten, wenn es um schwierige Aufgaben geht. Insbesondere bei Auslandsreisen wird Victoria ihn gern an ihrer Seite haben, damit er sich nach einem langen Arbeitstag mit ihr austauschen kann."
Im Interview mit dem "Svenska Dagbladet" hatte Daniel noch kurz vor der Hochzeit um Nachsehen gebeten, falls er nicht auf Anhieb alles richtig machen sollte. Victoria hingegen sah das schon immer ganz anders. "Mit Daniel zusammen ist es für mich leichter,die königlichen Pflichten zu übernehmen", hatte die Prinzessin bereits bei der Bekanntgabe ihrer Verlobung im Februar 2009 gesagt. Mit ihm fühle sie sich sicher.
Victoria den Rücken zu stärken und "alles zu tun, um das Vertrauen der Schweden zu verdienen", das sind Daniels erklärte Ziele. Jetzt muss er den Worten Taten folgen lassen. Besonders Schwiegervater Carl Gustaf, 64, wird Daniels Verhalten genauestens beäugen. Er sorgte dafür, dass sein Schwiegersohnam Hofe auf die Prinzen-Rolle vorbereitet wurde.
Seit Februar bekommt Daniel von Vize-Zeremonienmeister Jan-Eric Warren Unterricht mit dem Ziel, "mehr über die Organisation des königlichen Lebens" zu erfahren, wird zudem in Politik, Kultur, Etikette und Sprachen trainiert. Vom Lehrmeister bekam er höchstes Lob für seine schnelle Auffassungsgabe, und spätestens bei der Hochzeit konnte er auch bei seinem Schwiegervater punkten: Daniel glänzte mit Benimm und fließendem Englisch. Seine liebevolle Rede an Victoria, die er frei vortrug, berührte die Schweden so sehr, dass sie diese in einer Umfrage zum denkwürdigsten Sommer-Ereignis wählten.
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Auch der König sieht Daniel heute mit anderen Augen, nachdem er ihn lange als nicht standesgemäß erachtet hatte. Sein Vertrauen in den Schwiegersohn ist gewachsen, und so könnte er ihn als Helfer im Kampf um die Liebe des Volks einsetzen. Die Monarchie steckt in einer Krise, der königlichen Familie gehen die Anhänger aus, nur Victoria erfreut sich noch fast uneingeschränkter Beliebtheit. Lediglich 46 Prozent der Schweden stehen hinter ihrem König, ergab eine Umfrage der Zeitung "Dagens Nyheter". Umso größer der Druck für Victoria, mit ihrem "Mann aus dem Volk" für mehr Stimmen zu werben. Dabei könnte er ihr größter Trumpf sein. "Daniel ist normal und geerdet, er ist einer von uns", sagt Magnus Jonsson, Bürgermeister von Daniels Heimatort Ockelbo.
Daniel hat die Rolle des Prinzgemahls angenommen. Der ehemalige Fitnesstrainer, mittlerweile nur noch stiller Teilhaber seiner Studiokette, fühlt sich in der zweiten Reihe wohl. In all den Jahren der Beziehung zu Victoria ist er nie negativ aufgefallen: keine Skandale, keine Schlagzeilen, keine unbedachten Äußerungen. Unwahrscheinlich, dass er nun einen Fauxpas begeht, mitdem er das Königshaus blamieren könnte. "Daniel ist überaus vorsichtig und würde sich nie in den Vordergrund drängen", sagt Rolf Seelmann-Eggebert. "Er hat bislang alles richtig gemacht."
Daniel wird sich den Themen Sport und Gesundheit widmen, dort kennt er sich am besten aus, das begeistert ihn. Auch diverse Schirmherrschaften wird er übernehmen; bereits vor der Hochzeit hatte er mit Victoria eine Stiftung für benachteiligte Kinder in Schweden gegründet. Was sich Hof und Bevölkerung jedoch am sehnlichsten wünschen, ist Nachwuchs. Wer dann die Sprößlinge erzieht? Prinz Daniel natürlich. Im modernen Schweden gehört es zum Familienleben, dass sich Männer wie Frauen gleichermaßen um den Nachwuchs kümmern. Es könnte sein, dass er damit ziemlich ausgelastet sein wird. Dem "Svenska Dagbladet" verriet Prinz Daniel: "Ich wünsche mir viele Kinder."
Mitarbeit: Viktoria Hänsel
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