Wenige Wochen vor ihrem tragischen Tod im Alter von nur 25 Jahren am 7. April 2014 hat Peaches Geldof ihr letztes Interview gegeben, das erst jetzt von der britischen Zeitschrift "The Spectator" veröffentlicht wurde. Im Gespräch mit dem Autor William Todd Schultz sprach die Tochter des irischen Musikers Bob Geldof und der Moderatorin Paula Yates über die negativen Seiten des Berühmtseins und die Vorurteile, die ihr entgegen geschlagen seien. "Am schlimmsten ist es, die Hand von jemandem zu schütteln und zu bemerken, dass der andere schon eine feste, vorgefasste Meinung darüber hat, wer du bist. Die kennen dein ganzes Leben! Und weißt nichts über sie. Das ist ein unheimliches Missverhältnis."
Peaches Geldof arbeitete als Model, Moderatorin, DJane und Modekolumnistin und stand als Tochter von berühmten Eltern immer im Fokus der Öffentlichkeit. Obwohl sie noch so jung sei, hätten die Leute bereits alles über sie gewusst, sagte sie im Interview weiter. Sie sei sich manchmal vorgekommen wie eine Figur in einem Buch. "Dein Leben, das sagen sie dir immer wieder, ist vorherbestimmt. Ich werde sterben wie meine Mutter, sie wird so enden wie ihre Mutter", beschrieb Peaches Geldof, was viele Menschen über sie sagten oder dachten. Erschütternd, wenn man bedenkt, dass nur wenige Wochen nach ihren Aussagen diese Vorahnungen Wirklichkeit werden sollten.
Paula Yates war 2000 an einer Überdosis Heroin gestorben, als Peaches Geldof gerade einmal elf Jahre alt war. Am 7. April diese Jahres wurde die Leiche von Peaches Geldof in ihrem Haus in der Nähe des englischen Dorfes Wrotham in der Grafschaft Kent gefunden. Ein toxikologisches Gutachten ergab laut einem Bericht der "Times", dass auch bei Peaches' Tod Heroin "wahrscheinlich eine Rolle gespielt" habe. Noch seien die Untersuchungen aber nicht abgeschlossen.
In ihrem letzten Interview sprach Peaches Geldof auch über die Droge, die ihr Leben so lange bestimmte: "Heroin ist so eine trostlose Droge". Es mache sie immer traurig, von Leuten wie Philip Seymour Hoffman zu hören, die "wirkliche Meister" seien und zudem "Familienmenschen", die sich aber an ihrer Obsession für die Droge "verschwenden" würden. Der Schauspieler war Anfang des Jahres an einer Überdosis Heroin gestorben. "Alle Heroinabhängigen scheinen den selben inneren Schmerz zu haben", glaubte die 25-Jährige laut dem Interview mit "The Spectator".
Gemeinsam mit dem Sänger Thomas Cohen hatte Peaches zwei Söhne, die 2012 und 2013 zur Welt kamen. "Plötzlich war ich diese geerdete Mutter", beschrieb Peaches Geldof, wie die Leute ihre Meinung über sie änderten, nachdem sie Mutter geworden war. "Es war so zutiefst hasserfüllt. Dann, völlig überraschend, war es so: 'Verdammt, wir können dich nicht mehr hassen. Da ist sie jetzt mit ihren goldenen Haaren und so weiter.'" Sie habe in der Zeit zum ersten Mal "überschwängliche Bewunderung" erlebt, so Peaches Geldof in dem letzten Interview vor ihrem Tod.