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Papst Benedikt XVI. Abschied vom Amt

Papst Benedikt XVI.
Papst Benedikt XVI.
© Reuters
Die Vorbereitungen für das Ende der Amtszeit von Papst Benedikt XVI. laufen auf Hochtouren. Und in Rom strömen Zehntausende auf den Petersplatz, um bei der letzten Generalaudienz des Pontifex dabei zu sein

Die letzte Generalaudienz von Papst Benedikt XVI. wird zum Bad in der Menge für das scheidende Kirchenoberhaupt: Zehntausende Pilger sind auf den Petersplatz gekommen und erleben mit, wie der Papst zum letzten Mal mit dem "Papamobil" seine Runde dreht und den jubelnden Gläubigen zuwinkt. Viele schwenken Plakate mit Abschiedsworten und ihre Landesfahnen. Auch Pilger aus Bayern, der Heimat des 265. Papstes, sind unter den Menschenmassen.

Am späten Nachmittag wird der Papst via Hubschrauber von Rom aus in die Sommerresidenz nach Castel Gandolfo fliegen. Von hier aus soll er sich noch einmal mit einem Abschiedsgruß an die Gläubigen wenden. Das Pontifikat von Benedikt XVI. endet am Donnerstag (28. Februar) um 20 Uhr.

Der letzte große Auftritt: Papast Benedikt hält die wöchentliche Generealaudienz auf dem Petersplatz, damit mehr Leute dabeisein können.
Der letzte große Auftritt: Papast Benedikt hält die wöchentliche Generealaudienz auf dem Petersplatz, damit mehr Leute dabeisein können.
© Reuters

Weil es seit Jahrhunderten keinen Fall eines Papst-Rücktritts mehr gab, mussten Kirchenrechtler und Historiker klären, wie man mit Joseph Ratzinger künftig umgehen werde. Inzwischen sind viele Details für die Zeit danach geklärt: Ratzinger wird den Titel "Emeritierter Papst" oder "Römischer emeritierter Pontifex" tragen, wie "Radio Vatikan" unter Berufung auf die Presseerklärung des Vatikan-Sprechers Federico Lombardi vermeldet. "Altpapst" und "Altbischof von Rom" seien ebenfalls möglich. Die Anrede dürfe weiterhin "Eure Heiligkeit" lauten. Auf eigenen Wunsch werde der 85-Jährige künftig einen schlichten, weißen Talar tragen. Die roten Schuhe, die zum Markenzeichen Benedikts XVI. wurden, werde er wohl weiterhin tragen, so "Radio Vatikan". Verschiedene andere Medien berichten allerdings, dass der Altpapst neben dem Amt auch die Schuhe ablegen will und sie gegen schlichte braune Modelle tauschen werde. Der päpstliche Siegelring, der Fischer-Ring, wird traditionsgemäß zerstört. Statt der Schweizer Garde wird künftig nur noch die Gendarmerie den Wachdienst beim emeritierten Papst übernehmen, der sich in den nächsten Monaten in ein Klausurkloster innerhalb des Vatikans zurückziehen will.

Zurück nach Bayern kehrt Joseph Ratzinger nach dem Rücktritt nicht. Dabei wollte er dies schon 2005, ehe er zum Papst gewählt wurde. Vatikan-Experte Andreas Englisch schreibt zu dieser Zeit in "Gala": "Sein größter Wunsch war es, nach Bayern zurückzukehren, und im Jahr 2005, als Johannes Paul II. im Sterben lag, schien das greifbar nahe. Doch der gab dem künftigen Papst noch einen Rat mit auf den Weg. Er sprach darüber, was die dringlichste Aufgabe für seinen Nachfolger werden würde: den 'Schmutz aus der Kirche zu kehren'. Dass er dieser Papst sein würde und dass ihm die Aufgabe zufallen würde, sauber zu machen, hat Joseph Ratzinger da noch nicht geahnt."

Weitere Einschätzungen des Vatikan-Experten Andreas Englisch lesen Sie in der neuen "Gala", die ab 28. Februar im Handel ist.

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