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Oscar Stolz wie Oscar

Die Oscars sind verliehen, die Gewinner gekürt: Kate Winslet, Penélope Cruz und Sean Penn konnten sich allesamt über eine goldene Statue freuen - Abräumer des Abends war "Slumdog Millionaire"

Was für ein Oscar-Abend! Zum 81. Mal wurden in Hollywood in der Nacht zum Montag (23. Februar) die begehrten Goldmänner verliehen. Hugh Jackman eröffnete mit einer fulminanten Musical-Performance die Zeremonie. Er stellte seine Gesangs- und Tanzkünste unter Beweis und stellte die nominierten Filme vor. Zur Verdeutlichung von "Frost/Nixon" holte er sich zur Unterstützung Anne Hathaway und fragte sie in Anspielung auf das Dilemma mit ihrem Exfreund Raffaello Follieri: "Warum hast du die Bänder nicht verbrannt?"

Den ersten Oscar des Abends konnte Penélope Cruz als "Beste Nebendarstellerin" in "Vicky Christina Barcelona" entgegenehmen. Die Schauspielerin zeigte sich überwältigt: "Ist schon mal jemand auf der Bühne bewusstlos geworden?", fragte sie zu Beginn ihrer Dankesrede in die Runde. "Denn ich könnte die Erste sein", erklärte sie weiter. Sie war dann auch die Erste, die in den Genuss einer schönen Neuerung der Oscar-Verleihung kam: Die Nominierten der Schauspieler-Kategorien wurden von jeweils fünf Actricen beziehungsweise Akteuren vorgestellt und ihre Leistung noch einmal besonders honoriert.

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In den Paradedisziplinen "Beste Hauptdarstellerin" und "Bester Hauptdarsteller" hatten Kate Winslet und Sean Penn die Nase vorn.

Winslet, die bereits fünfmal nominiert war, konnte die goldenen Statue für ihre Vorstellung in " Der Vorleser " entgegennehmen. In einer emotionalen Dankesrede erzählte sie, dass sie bereits als Kind vor dem Spiegel gestanden habe und mit einer Shampoo-Flasche ihre ganz eigene Oscar-Rede eingeübt habe.

Auszeichnung für seine Rolle eines homosexuellen Politikers in "Milk" hingegen war eine kleine Überraschung, da Mickey Rourke für seine Vorstellung in "The Wrestler" als Top-Favorit gehandelt wurde. Doch der Gewinner zeigte Größe und zollte seinem Kollegen (und gutem Freund) Respekt: "Mickey Rourke rises again und he is my brother".

Abräumer des Abends war der Film " Slumdog Millionaire ", der in insgesamt acht Kategorien "Beste Regie", "Bester Film", "Beste Kamera", "Adaptiertes Drehbuch", "Bester Ton", "Bester Schnitt", "Beste Filmmusik" und "Bester Filmsong" einen Oscar erhielt. "Der seltsame Fall des Benjamin Button", der 13 Mal nominiert war, konnte hingegen "nur" drei goldene Statuen für "Bestes Make-up", "Bestes Szenenbild" und "Spezialeffekte" einheimsen. Seinen Oscar für die "Beste Kamera" erhielt Anthony Dod Mantle von Natalie Portman und Ben Stiller. Dieser hatte sich als Joaquin Phoenix verkleidet, brummelte "I don't wanna be just the fun guy anymore" und taperte auf der Bühne herum.

Wie im Vorfeld bereits erwartet, wurde auch der Film "The Dark Knight" ausgezeichnet: Neben der Auszeichnung für die "Beste Sound-Bearbeitung" wurde Heath Ledger posthum zum "Besten Nebendarsteller" gewählt. Sein Vater Kim, seine Mutter Sally und seine Schwester Kate nahmen den Oscar für den 2008 verstorbenen Schauspieler entgegen und hielten eine bewegende Dankesrede: "Wir haben beschlossen, heute das zu feiern, was du erreicht hast und das werden wir," so Sally. "Wir beide wisssen, dass wir, als die Dreharbeiten zu 'The Dark Knight' abgeschlossen waren, darüber gesprochen haben, dass wir heute Abend vielleicht zusammen hier stehen könnten. Ich wünschte, es wäre so", schloss Kate die Rede und machte klar, dass die Statue an Heaths Tochter Matilda gehen werde.

"Der Baader Meinhof Komplex" ging leider leer aus. Moritz Bleibtreu, Martina Gedeck, Uli Edel und Johanna Wokalek hatten aber bereits vor der Verleihung auf dem roten Teppich deutlich gemacht, wie sehr sie sich freuten, dabei sein zu dürfen. Johanna verriet dabei, dass es für sie sogar der erste Amerika-Besuch war. Dafür konnte sich ein anderer Deutscher freuen: Regisseur Jochen Alexander Freydank erhielt den Oscar für seinen Kurzfilm "Spielzeugland".

Auf der folgenden Seite finden Sie die Gewinnerliste!

jgl/cqu

Die Gewinner des Abends:

Bester Film:
Slumdog Millionär


Beste weibliche Hauptdarstellerin:
Kate Winslet


Bester männlicher Hauptdarsteller:
Sean Penn


Beste Regie:
Danny Boyle ("Slumdog Millionär")


Beste weibliche Nebendarstellerin:
Penélope Cruz


Bester männlicher Nebendarsteller:
Heath Ledger


Bestes Original-Drehbuch:
"Milk", Dustin Lance Black


Bestes adaptiertes Drehbuch:
"Slumdog Millionaire"


Bester animierter Film:
"Wall.E"


Beste Ausstattung:
"Der seltsame Fall des Benjamin Button"


Bestes Kostümdesign:
"Die Herzogin"


Bestes Make-up:
"Der seltsame Fall des Benjamin Button"


Beste Kamera:
"Slumdog Millionaire", Anthony Dod Mantle


Bester Dokumentation:
Man on Wire


Bester fremdsprachiger Film:
Departures


Humanitäres Engagement:
Jerry Lewis


Visuelle Effekte:
"Der seltsame Fall des Benjamin Button"


Bearbeitung Sound:
"The Dark Knight"


Mix Sound:
"Slumdog Millionär"


Beste Musik:
"Slumdog Millionär"


Bester Filmsong:
"Slumdog Millionär"

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