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Nicolas Sarkozy Keine Bewährung! Frankreichs Ex-Präsident wurde zu einem Jahr Haft verurteilt

Nicolas Sarkozy
Nicolas Sarkozy
© Getty Images
Dieses Urteil ist bitter. Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy wurde wegen illegaler Wahlkampffinanzierung zu einer empfindlichen Strafe verurteilt. 

Ein Jahr Haft ohne Bewährung! Nicolas Sarkozy, 66, bekommt nun die Quittung für seine viel zu teure Wahlkampfstrategie vor der Präsidentschaftswahl im Jahr 2012. Das Pariser Gericht hat verfügt, dass er seine Strafe in Form eines elektronisch überwachten Hausarrests "absitzen" darf, wie die "Zeit" berichtet. Der Vorwurf: "Er hat es als Kandidat unterlassen, die Kosten zu kontrollieren", stellt die Vorsitzende Richterin fest.

Nicolas Sarkozy soll Warnhinweise ignoriert haben

Sarkozy selbst soll bei der Urteilsverkündung nicht im Gerichtssaal anwesend gewesen sein. Während die Staatsanwaltschaft ein Jahr Haft, davon sechs Monate auf Bewährung, gefordert hatte, plädierten Sarkozys Anwälte auf einen Freispruch. Der Politiker, der von 2007 bis 2012 das Amt des französischen Präsidenten innehatte, war nur einer von 14 Angeklagten, die in diesem Fall schuldig gesprochen wurden, unter ihnen der damalige Vize-Wahlkampfleiter Jérôme Lavrilleux, 52. 

Sarkozy wird vorgeworfen, schon mehrere Wochen vor der Wahl darüber informiert gewesen zu sein, dass die Kosten für seinen Wahlkampf annähernd die Obergrenze erreicht hatten. Warnungen seiner Finanzberater habe er ignoriert. 

Wahlkampf kostete doppelt so viel wie erlaubt

In Frankreich ist die Finanzierung des Wahlkampfes klar reglementiert, um gleiche Chancen für alle Bewerber um ein Amt zu gewährleisten. Zu jenem Zeitpunkt habe die erlaubte Obergrenze bei 22,5 Millionen Euro gelegen. Der Wahlkampf des Konservativen soll allerdings mehr als 40 Millionen Euro verschlungen haben. Ermittlungen ergaben, dass falsche Rechnungen der Eventfirma Bygmalion die empfindlichen Mehrkosten vertuschen sollten. Eine Vermutung, der Sarkozy entschieden widersprochen hat und im gleichen Zug behauptete, die Firma habe sich an seinem Wahlkampf bereichert. 

Das Gericht sah es jedoch als erwiesen an, dass die Mehrausgaben offenbar durch ein System fiktiver Rechnungen von Sarkozys Partei UMP [Anm. d. Red.: inzwischen in Republikaner umbenannt] verdeckt worden seien. Laut französischer Medien stehe Sarkozy nicht unter dem Verdacht, dieses System in Auftrag gegeben zu haben. Er soll jedoch zwei explizite Warnhinweise seiner Berater ignoriert haben. 

Verwendete Quelle: zeit.de

ama Gala

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