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Zeitenwende bei den Emmys Netflix zieht an "Game of Thrones"-Sender HBO vorbei

Die Emmy Awards gelten weltweit als wichtigste Auszeichnungen für Fernsehsendungen. Bei der 70. Auflage erleben die Emmys nun eine Zeitenwende: Mit Netflix dominiert erstmals ein Internet-Streaming-Dienst die Nominierungen

Netflix stellt gerade die traditionelle TV-Industrie und die großen Hollywood-Studios auf den Kopf. Zum ersten Mal hat ein Internet-Streaming-Dienst beim wichtigsten Fernsehpreis der Welt mehr Nominierungen als der Spitzenreiter, der US-amerikanische Pay-TV-Sender HBO, erhalten.

Netflix verdrängt "Game of Thrones"-Sender HBO

Bei der Bekanntgabe der möglichen Preisträger für die Emmy Awards kam Netflix auf 122 Nennungen und verdrängt damit den "Game of Thrones"-Sender nach 17 Jahren auf Platz zwei. Der ebenfalls amerikanische Sender NBC liegt mit 78 Nominierungen auf Platz drei. Damit erleben die Emmys eine Zeitenwende: Reine Web-Anbieter erhielten insgesamt 181 Nominierungen, darunter auch solche für Plattformen wie Apple Music, Playstation VR oder funnyordie.com. Im vergangenen Jahr waren es noch 135, wie die "Zeit" berichtet.

Bei den Dramaserien dominieren "Game of Thrones" mit 22 Nominierungen, "Westworld" mit 21 und "The Handmaid’s Tale" mit 20. Aber auch die Netflix-Produktionen "The Crown" und "Stranger Things" sind in der Hauptkategorie "herausragende Dramaserie" nominiert.

Netflix legt beispiellosen Aufstieg hin

Ende der 1990er Jahre startete der heutige Streaming-Gigant zunächst als Online-Videothek mit DVD-Versand. 2007 stieg Netflix in das "Video-on-Demand"-Geschäft (zu deutsch: "Video auf Anforderung") ein und erst 2013 begann das Unternehmen damit, erste eigene Inhalte zu produzieren.

"House of Cards" – der erste große Netflix-Hit

Und so produzierte Netflix ganze Staffeln, die Zuschauer im Zweifel in einem Rutsch schauen konnten. Ein neuer kultureller Trend war geboren: der Serienmarathon. Und eines muss man dem Streaming-Giganten lassen, er hat so einige Serien mit großem Suchtpotential produziert: "Orange is the New Black", "Stranger Things" oder "Suits". "House of Cards", die Serie über einen skrupellosen US-Politiker, war der erste große Netflix-Hit.

Netflix stellt Hollywood auf den Kopf

In diesem Jahr soll Netflix bis zu 13 Milliarden Dollar in etwa 700 Eigenproduktionen stecken: Spielfilme, TV-Serien, Comedy-Specials, Dokumentationen. Allein 82 Spielfilme seien geplant. Zum Vergleich: Warner Bros. plane 23, Disney plane zehn, so die "Tagesschau".

Wie viele Emmy Awards Netflix am Ende abstauben wird, wird sich dann am 17. September in Los Angeles zeigen. In Deutschland überträgt der Pay-TV-Sender TNT Serie die Verleihung.

lso gala.de

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