Eine Karriere wie aus dem Bilderbuch: Vor anderthalb Jahren kam Natia Todua, 21, als Au-Pair- Mädchen nach Deutschland, bewarb sich bei "The Voice Of Germany" und holte sich mit ihrem Coach Samu Haber, 41, den Titel. Ihre erste Single "My Own Way" wird am 20. Februar veröffentlicht, zwei Tag später tritt die 21-Jährige beim ESC- Vorentscheid "Unser Song für Lissabon" an. Wie "The Voice Of Germany" ihr Leben veränderte, was der ESC für sie bedeuten würde und wie ihre Pläne für die Zukunft aussehen, verrät Natia jetzt im GALA-Interview.
GALA: Wie geht es Ihnen jetzt nach ihrem Sieg bei „The Voice of Germany“?
Natia Todua: Für die 50 Prozent der Anrufe, die ich im Finale bekommen habe, war und bin ich immer noch sehr dankbar, denn das war wirklich eine große Überraschung - damit habe ich gar nicht gerechnet. Mit dieser Unterstützung kann man als Sängerin was anfangen. Das sieht man auch jetzt, denn am 20. Februar kommt mein erster Song 'My own way' raus, den ich beim ESC- Vorentscheid singen werde.
Inwiefern hat „The Voice of Germany“ Ihr Leben verändert?
Nach 'The Voice of Germany' hab ich genau die Unterstützung bekommen, die ich als Sängerin immer gebraucht und mir auch immer gewünscht habe, vorher aber nie hatte.
Haben sie ihren Song 'My Own Way' (wird am 20. Februar veröffentlicht) gemeinsam mit ihrem Coach Samu Haber geschrieben?
’My own way’ habe ich nicht zusammen mit Samu Haber geschrieben. Der Song kommt von einem Songwriter-Team, das für alle, die beim ESC-Vorentscheid teilnehmen, ein paar Songs geschrieben hat. Bei manchen Songs habe ich mitgemacht und andere haben die Songwriter alleine geschrieben. Aber bei der 'The Voice of Germany'- Tour habe ich auch schon einige eigene Songs bekommen, die ich gehört und ausprobiert habe.
Stehen Sie und Samu Haber denn weiterhin in Kontakt?
Mit Samu habe ich Kontakt per E-Mail. Der ist schon super gespannt und hat mir auch geschrieben, dass er bald nach Deutschland kommt, weil er mit 'Sunrise Avenue' auf Tour ist. Samu verfolgt alles von mir und ich weiß, dass wenn ich eine wichtige Frage habe oder etwas Wichtiges entscheiden muss, Samu immer für mich da sein wird und mir gerne Ratschläge gibt. Er bleibt immer der beste Coach für mich!
In Deutschland ging Ihre Karriere steil bergauf. Können Sie sich vorstellen, hier weiterhin zu leben?
Ich hoffe, dass ich noch länger in Deutschland bleiben kann, denn, und das habe ich schon oft gesagt und sage es auch gerne immer wieder: Georgien ist Heimat, aber Deutschland ist meine Musik- Heimat. Ich will weiter als Sängerin arbeiten, denn ich sehe meine Musikrichtung weiterhin hier und ich möchte auch noch 'Singer-Songwriting' studieren und meine Sprachkenntnisse weiter verbessern.
Am 22. Februar ist der ESC- Vorentscheid. Was würde es Ihnen bedeuten, beim ESC in Lissabon für Deutschland anzutreten?
Wenn ich beim ESC auftreten darf, dann will ich Deutschland damit etwas als Sängerin zurückgeben und mich für die Unterstützung, die ich hier bekommen habe, bedanken. Ich will 'Danke' sagen, denn die Möglichkeit, Sängerin zu sein, habe ich erst hier bekommen.
Fühlen Sie sich denn gut vorbereitet?
Nach der einmonatigen 'Voice of Germany'- Tour bin ich auf jeden Fall besser und sicherer geworden, weil wir viel gelernt haben, jeden Tag Gesangsunterricht bekommen haben und in jeder neuen Stadt Kontakt zu einem neuen Publikum hatten. Dadurch habe ich mich sehr verbessert, denn wenn ich jetzt auf der Bühne stehe, habe ich keine Angst mehr.
Sind sie denn trotzdem etwas aufgeregt?
Wenn man singt und weiß, dass die Entscheidung danach sehr wichtig ist und die einen sehr weit bringen kann, dann kann man ja gar nicht nicht aufgeregt sein. Aber wenn mein Song anfängt, dann will ich auf der Bühne einfach nur Spaß haben, frei sein und die Musik fühlen.
Glauben Sie denn, dass Ihre Heimat Georgien es Ihnen übel nehmen würde, wenn Sie gegen sie antreten würden?
Das glaube ich nicht, denn in Georgien sind alle super stolz auf mich. Letztes Wochenende war ich auch in Tiflis, weil ich meine Familie vor dem Vorentscheid noch einmal unbedingt besuchen wollte. Alle meine Verwandten in Georgien sind total stolz und fiebern auf den 22. Februar hin und hoffen auch, dass ich weiterkomme.
Ihre Familie lebt in Georgien, Sie in Deutschland. Haben Sie trotzdem noch viel Kontakt zu Ihrer Familie?
Ich sehe meine Familie nicht so oft, aber ich bin sehr froh, dass ich die zwei Tage in Tiflis mit meiner Familie und meinen Geschwistern verbringen durfte, denn das hat mich noch stärker gemacht und jetzt fühle ich mich für die ESC- Vorentscheidung gut vorbereitet.
Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
Ich liebe Berlin und würde gerne in Berlin wohnen. Außerdem will ich nicht nur singen, sondern auch meine eigenen Songs schreiben, aber dafür brauche ich eine Ausbildung, Beratung und Erfahrung. Ich habe zwar schon viele Songs alleine geschrieben, aber ich weiß, dass ich noch viel Hilfe brauche, um mich zu verbessern.