Einen Oscar hat sie zwar noch nicht.
Eine andere Auszeichnung aber bedeutet Natalie Portman bestimmt genauso viel: Das Team der Umwelt-Website grist.org wählte die 26-Jährige gerade zur Nr. 1 unter den prominenten Umweltaktivisten. Hollywoods engagierteste Alternative ist der schönste Beweis dafür, wie gut Öko und Stil zusammenpassen. Schon im zarten Alter von acht Jahren wurde sie Vegetarierin, und bis heute weigert sich die Schauspielerin standhaft, Leder, Federn oder Pelz zu tragen - womit sie schon manchen Kostümbildner in den Wahnsinn trieb. Um Abhilfe zu schaffen, entwarf sie eine streng vegane Schuhkollektion, etwa mit Ballerinas aus Satin. An den 125 Euro pro Paar verdient sie keinen Cent: Der Erlös kommt der Umweltschutz-Organisation "The Nature Conservancy" zugute.
Das Filmgeschäft ist für Natalie Portman lediglich ein "lukrativer Nebenjob", das hat die Harvard-Absolventin nie verheimlicht. Statt mit Party-Eskapaden macht sie seit Jahren durch ihren Einsatz für den Tierschutz von sich reden. Jetzt tauchte im Internet ein goldiges Video auf, das beweist: Natalie hat tatsächlich schon früh ein Herz für die Natur gehabt. Als Zehnjährige sang sie mit der Kindergruppe "World Patrol Kids" über die Vorzüge von Recycling. Ihr Background-Gehopse ist ihr heute zwar peinlich, auf das frühe Engagement ist sie stolz. Brandaktuell ist ihr Werbespot für Energiesparlampen. Und 2007 reiste sie für eine TV-Dokumentation in den Kongo und nach Ruanda, in die Heimat der vom Aussterben bedrohten Berggorillas.
Bei einer ihrer Benefiz-Aktionen verlor Natalie Portman schließlich sogar ihr Herz, und die Gefühle werden erwidert: Hippie-Songwriter Devendra Banhart verguckte sich in sie, als sie Songs für ein Charity-Album zusammenstellte.
Jede Wette, dass Devendra, liebevoll auch "der singende Bart" genannt, das Bio-Shampoo von Natalies Schauspielkollegin Kate Hudson benutzt. Gemeinsam mit ihrem Stylisten David Babaii kreierte die 29-Jährige eine Haarpflege-Serie ohne chemische Zusätze. Zehn Prozent aller Einnahmen gehen an den Tierschutz-Fonds Wild-Aid. Slogan: "Gut aussehen und Gutes tun." So könnte man auch Öko-Architekt Brad Pitt und Klima-Botschafter Leonardo DiCaprio beschreiben - die Nr. 2 und Nr. 3 der grist.org-Bestenliste.
Zum Thema alternative Energien ging jetzt auch ihrer Kollegin Sandra Bullock, 43, ein Licht auf: Sie entwickelt gerade Kerzen aus Sojawachs - keine Chemikalien, biologisch abbaubar. Am 22. April stellte sie ihre zündende Idee in einer Sonderausgabe der "Oprah Winfrey Show" zum "Earth Day" vor. Der Umwelt-Feiertag wird seit 1970 begangen. Unter den Stargästen war diesmal auch Hollywoods strahlendste Grüne Julia Roberts, 40, die Haushaltstipps - vom Bioapfel bis zum Kompost - gab. Und wer sich auch optisch zu Grün bekennen will, trägt eines der lässigen T-Shirts aus der "Earth Day"-Kollektion. Jedes Jahr entwerfen Prominente wie Andre Agassi neue Modelle - aus reiner Biobaumwolle. Die optimale Arbeitskleidung auch für Surf-Rocker Jack Johnson: grist.org outete den 32-Jährigen als Öko-King der Musikbranche. Das Geheimnis seines sonnig-sorglosen Sounds ist nämlich ein reines Umweltgewissen: Als Schalldämpfung in Johnsons Aufnahmestudio fungiert recycelter Jeansstoff. Solarenergie befeuert das Mischpult. Übrigens: Kürzlich verirrte sich Hollywoods Enfant terrible Kelly Osbourne, 23, auf eine Motto-Party wider die globale Erwärmung - und zog mit einem genervten "Scheiß auf die Umwelt!" wieder ab. Bei Natalie Portman wird Miss Osbourne sicher nie eingeladen sein.