Schon bevor Naomi Watts gemeinsam mit dem deutschen Regisseur Oliver Hirschbiegel am Donnerstagabend (5. September) in London den Briten erstmals ihren Film über Prinzessin Diana vorstellte, musste sie harte Kritik einstecken. Denn das Biopic über die Liebesbeziehung zwischen Diana und dem pakistanischen Herzchirurgen Hasnat Khan hatte schon im Vorfeld für negative Schlagzeilen gesorgt.
Fast alle britischen Filmkritiken fallen negativ aus. Die Australierin Watts sei unglaubwürdig in ihrer Rolle als Englands "Prinzessin der Herzen" urteilte der "Daily Mirror", der "Daily Telegraph" fand, dass der Zuschauer nichts Neues über Dianas Leben erfährt und der "Guardian" verglich den Film mit einer schlechten Seifenoper. Die Erwartungen waren hoch, das war auch Naomi Watts bewusst. "Wenn man eine echte Person spielt, spürt man immer noch mehr Druck, weil man die Verantwortung hat, die Geschichte so wahr wie möglich zu erzählen", sagte die Schauspielerin vorab bei einer Pressekonferenz laut "Sydney Morning Herald". Offenbar ist der Druck so groß geworden, dass Watts sogar ein Radiointerview in England abgebrochen haben soll, weil ihr die Fragen zum "Diana"-Film unangenehm gewesen seien.
Hinzu kommt, dass Hasnat Khan, der im Mittelpunkt der Geschichte steht, nicht mit der Produktion kooperieren wollte. Er tat den Film in der "Mail on Sunday" als "basierend auf Klatschgerüchten" ab. Regisseur Oliver Hirschbiegel, der bisher vor allem für den Hitler-Film "Der Untergang" bekannt ist, verteidigte sein Werk laut "Sky News" jedoch vehement. Der Film basiere auf Erzählungen mehrerer Personen, hunderte Seiten Recherchematerial, in denen die Beziehung der beiden thematisiert wurde, seien zum Tragen gekommen.
Mit den negativen Urteilen von Presse und Publikum wird Naomi Watts jetzt umgehen müssen. Die 44-Jährige hat schon kürzlich gestanden, dass sie Angst vor den Reaktionen von Dianas Söhnen Prinz William und Prinz Harry hat. "Es liegt mir natürlich sehr am Herzen, was sie darüber denken. Schließlich bin ich selbst Mutter von zwei Söhnen", sagte sie der "Sunday Times". Ob die Prinzen bereits im Kino waren, ist nicht bekannt.