Niki Lauda, †70, war ein Mann mit Visionen - und ein Mann, der sie gegen alle Widerstände wahr machte. Als seine wohlhabenden Eltern ihm die Unterstützung für einen Einstieg in den Motorsport verweigerte, brach er den Kontakt ab und besorgte sich 1972 auf eigene Faust einen Kredit über zwei Millionen österreichische Schilling (heute etwa 145.000 Euro). Lauda ging auf volles Risiko – und gewann. Wie sich sein Wagemut in 47 Jahren Karriere finanziell auszahlte, darüber gibt es unterschiedliche Schätzungen. "Bild" spricht von 250 Millionen Euro, "OE24" gar von 400 Millionen.
Das soll Niki Lauda als Formel-1-Fahrer verdient haben
Nachdem sich Lauda ins Team March-Ford eingekauft hatte, kam zwei Jahre später der entscheidende Karriereschritt: Ferrari bot ihm 1974 ein Cockpit an. Laut "Bild" soll Lauda - nach heutigem Stand - umgerechnet 220.000 Euro Gehalt pro Jahr erhalten haben, 1976 sogar 700.000 Euro. Kein Wunder, hatte er doch 1975 zum ersten Mal die Formel-1-Weltmeisterschaft gewonnen. 1977, ein Jahr nach seinem schweren Unfall am Nürburgring, folgte der zweite Titel. 1978 soll Niki Lauda beim Team Brabham 1,8 Millionen Euro Gehalt bekommen haben. 1979 kehrte Lauda nach dem legendären Satz "Warum soll ich wie ein Trottel mit den anderen im Kreis fahren?" dem Rennsport den Rücken. Für sein Comeback 1982 bei McLaren verlangte er umgerechnet angeblich 2,6 Millionen Euro.

TV-Experte und Aufsichtsrat
Nach seiner aktiven Karriere als Rennfahrer (endgültiger Rücktritt 1985) blieb Lauda dem Motorsport treu. Mitte der 90er-Jahre war er als Berater für Ferrari tätig. In den Jahren 2001 und 2002 wurde Niki Lauda zunächst Renndirektor und später Teamchef des britischen Jaguar-Racing-Formel-1-Teams.
Von 1996 bis 2017 erklärte er beim TV-Sender RTL als Experte das Grand-Prix-Geschehen. Dafür soll ihm laut "Bild" pro Jahr ein Honorar von etwa eine Millionen Euro gezahlt worden sein. Seit 2013 war Niki Lauda Aufsichtsratschef der Mercedes-Benz Grand Prix Ltd. Geschätztes Einkommen jährlich: 750.000 Euro. 2013 erwarb er zudem zehn Prozent am Rennsportteam.
Niki Lauda als Werbegesicht
Niki Lauda ohne seine rote Baseballkappe - nahezu undenkbar. Der Grund: sein schlimmer Unfall 1976. Der Verband um seinen Kopf wollte und wollte nicht halten, erzählte Lauda einst laut "Zeit". Die Lösung hatte sein Physiotherapeut parat: "Setz ein Kapperl auf!" Als Laudas Brandverletzungen abgeheilt waren, blieb die Kappe – und Lauda nutze sie als Werbefläche, zum Beispiel für den italienischen Lebensmittelhersteller Parmalat oder das Glücksspielunternehmen Novomatic. 1,5 Millionen Euro sollen laut "Bild" so jährlich zusammengekommen sein.

Flugzeug-Unternehmer
1979 gründete der umtriebige Niki Lauda, der in den 1970ern einen Pilotenschein machte, die Fluggesellschaft Lauda Air. 1991 die Katastrophe: Eine der Maschinen stürzt auf dem Weg von Hongkong über Bangkok nach Wien ab. Alle 223 Insassen kommen ums Leben. 2002 übernahm Austrian Airlines Lauda Air. 2003 wagte Niki Lauda den Neuanfang und gründete zum zweiten Mal eine Fluggesellschaft, diesmal mit Namen Fly Niki. Sie wurde 2011 von Air Berlin aufgekauft. 2016 übernahm Lauda das Wiener Bedarfsflugunternehmen Amira Air, dass er in Laudamotion umbenannte. Die Fluggesellschaft existiert bis heute und besteht aus 15 Businessjets, die Flüge für gehobenere Kundschaft durchführt.
Immobilien und Jachten
Niki Lauda investierte sein Geld nicht nur in Flugzeuge, sondern auch in Immobilien. Im März 2018 soll seine "Privatstiftung Lauda" eine 900-Quadratmeter-Luxusvilla in Wien gekauft haben. Angeblicher Kaufpreis laut Wirtschaftsmagazin "Gewinn": 10,6 Millionen Euro. Das Anwesen sei aber nur ein Investment, heißt es, ebenso wie eine weitere Villa Laudas in Wien für einen Kaufpreis von angeblich 6,9 Millionen Euro. Außerdem besaß er eine Beteiligung an René Benkos Signa Prime (KaDeWe, Karstadt). Niki Laudas Jacht "Princess Too" steht schon länger für 16 Millionen Euro zum Verkauf.

Wer erbt die Millionen von Niki Lauda?
Niki Lauda hinterlässt seine Ehefrau Birgit und die beiden gemeinsamen Zwillinge Max und Mia, 9. Aus erster Ehe mit Marlene Knaus stammen die Söhne Lukas Lauda, 40, und Mathias Lauda, 38. Außerdem hat Lauda einen unehelichen Sohn, der 1981 zur Welt kam. In einem Interview 2017 in der Sendung "Frühstück bei mir" auf dem Sender Ö3 sagte Niki Lauda über sein Erbe: "Man soll die Kinder so erziehen, dass sie darauf schauen, wie sie mit ihrer Leistung ihr Leben gestalten können. Es gibt auch mit Lukas und Mathias keine Diskussion über das Erbe, sie haben mich auch noch nie danach gefragt."
Verwendete Quellen:mercedesamgf1.com, Gewinn, Handelsblatt, BILD, ZEIT, ORF