Donald Trump, 74, hat die US-Wahl verloren. Am 20. Januar 2021 muss er seinen Platz im Weißen Haus räumen - dann tritt sein politischer Kontrahent Joe Biden, 77, das Amt als 46. Präsident der Vereinigten Staaten an. Die Hiobsbotschaft, die der Nachrichten-Sender CNN um 11.24 Uhr Ortszeit verkündet, erfährt Trump beim Sport. 40 Kilometer liegt der "Trump National Golf Club" vom Oval Office entfernt.
Erste Aufnahmen von Donald Trump nach der Wahlniederlage am Weißen Haus
In Freizeitklamotten und mit Baseball Cap auf dem Kopf (Aufschrift: "Make America Great Again") kehrt Trump um 15:13 Uhr ins Weiße Haus zurück. Seine Miene: versteinert. Keine Siegesgeste, kein Protest, kein Wort. Nur ein Winken für die Reporter. Es wirrkt, als komme die Realität langsam an beim Noch-Präsidenten: Er hat verloren.
Öffentlich zugeben will er das nicht. Joe Biden habe sich "fälschlicherweise zum Sieger" ernannt, das Rennen um das Weiße Haus sei "noch lange nicht vorbei". Er werde "nicht ruhen, bis das amerikanische Volk die ehrliche Stimmenauszählung bekommt, die es verdient", lässt Trump kurz nach der CNN-Prognose in einem Statement verlauten. Auf Twitter schweigt er. Wo in den vier Tagen seit der Stimmabgabe des Volkes Drohungen, Aggressivität und Wut-Tiraden auf die Öffentlichkeit niederprasselten, herrscht plötzlich stundenlang Stille.
Der Präsident ist uneinsichtig
Kaum im Weißen Haus angekommen geht Donald Trump wieder in den Angriffmodus über. "Ich habe die Wahl gewonnen und 71.000.000 legale Stimmen erhalten. SCHLECHTE DINGE PASSIERTEN, DIE UNSERE BEOBACHTER NICHT SEHEN DÜRFEN", bricht er um 16.53 Uhr deutscher Zeit sein sechsstündiges, digitales Schweigen. Angriff ist eben die beste Verteidigung, sagt man. Am Ende wird es Trump vermutlich nicht helfen. Die juristischen Schritte, die er am Montag einleiten will, versprechen wenig Aussicht auf eine Änderung des Wahlergebnisses.
Wo ist Melania Trump?
First Lady Melania Trump, 50, ist seit einer kontroversen Rede Trumps ("Wir werden vor den Supreme Court ziehen. Wir wollen, dass alles Wählen endet") am frühen Morgen des 4. November nicht mehr gesehen worden. Wo sie steckt - unklar. Es liegt jedoch nahe, dass sie sich im Weißen Haus auffällt. Ihr letztes Lebenszeichen setzte Melania Tag vor Bidens Sieg ab: In einem Tweet bewarb sie ihre Initiative "Be Best" zur Unterstützung von Kindern.
Verwendete Quellen: Twitter, Picture Alliance, CNN