Stell' dir vor, du bist als Staatsgast bei Queen Elizabeth eingeladen - und du verletzt im Eifer des Gefechts den royalen Knigge. So ist es Michelle Obama am 1. April 2009 ergangen, als sie im Rahmen des G20-Gipfels mit ihrem Ehemann und damaligen US-Präsidenten Barack Obama in den Palast eingeladen wurde. Denn: Michelle Obama legte ihren Arm um die Queen und das schickt sich für einen Bürgerlichen eben nicht. Kein Wunder also, dass ein Foto des Moments für Schlagzeilen sorgte. In ihrer gerade erschienenen Autobiografie "BECOMING - Meine Geschichte" äußert sich Michelle Obama, 54, erstmals zu dem Vorfall.
Michelle Obama + Queen Elizabeth: Zwei Frauen, ein Problem
Die "BBC" zitiert Obama wie folgt:
"Die Königin warf einen Blick auf das Paar schwarze Jimmy Choos, die ich trug. Sie schüttelte den Kopf. 'Diese Schuhe sind unangenehm, nicht wahr?' sagte sie. Sie gestikulierte frustriert über ihre eigenen schwarzen Pumps. Ich habe der Königin dann gestanden, dass meine Füße weh taten. Sie gestand, dass auch ihre Füße weh taten. Wir sahen uns dann mit identischen Gesichtsausdrücken an, nach dem Motto: Wann ist dieses Herumstehen mit den Weltführern endlich fertig? Und damit brach sie in ein völlig charmantes Lachen aus." Aus diesem Moment der Einigkeit heraus legte sie der Queen "liebevoll eine Hand auf ihre Schulter". "Ich habe es in diesem Moment nicht gewusst, aber ich habe etwas begangen, was als epischer Fauxpas angesehen wurde."

So reagiert die Queen auf den Fauxpas
Was konservativen Royalisten die Schweißperlen auf die Stirn getrieben haben mochte und weltweit für Schlagzeilen sorgte, nahm die Queen gelassen: Sie legte Michelle Obama ebenfalls ihre Hand auf den Rücken. Das gute Verhältnis der Damen schien damit besiegelt: Bei einem weiteren Treffen, diesmal auf Schloss Windsor am 22. April 2016, sei Michelle Obama wiederholt von Mitarbeitern gemahnt worden, für eine Autofahrt mit der Queen und Prinz Philip neben Philip Platz zu nehmen. Barack Obama als Staatsoberhaupt der USA solle auf dem Rücksitz neben der Königin Platz nehmen. Doch die Queen habe die First Lady zur Seite genommen und gesagt: "Das ist doch Unfug. Sie sitzen, wo Sie wollen." Übrigens: Auch Barack Obama legte 2009 bei dem Treffen im Palast Hand an einen Royal an...

Verwendete Quellen:BCC, Buch "Becoming" von Michelle Obama (Goldmann Verlag)