US-Schauspielerin Rose McGowan, 46, zieht gegen den ehemaligen Filmmogul Harvey Weinstein (67) vor Gericht. Das berichtet unter anderem die amerikanische Filmzeitschrift "The Hollywood Reporter". In der Klage wirft sie ihm vor, er habe "teuflische" Maßnahmen ergriffen, um sie zum Schweigen zu bringen. Als der Filmproduzent erfahren habe, dass sie in ihrer Autobiografie behaupten werde, dass Weinstein sie 1997 vergewaltigt haben soll, habe er ein Team aus Helfern und Anwälten angeheuert, um sie einzuschüchtern, so der Vorwurf.
Rose McGowan verklagt Harvey Weinstein
"In diesem Fall geht es um einen teuflischen und illegalen Versuch eines der mächtigsten Männer Amerikas und seiner Vertreter, Opfer von sexuellen Übergriffen zum Schweigen zu bringen. Und es geht um die mutigen Frauen und Journalisten, die darauf bestanden, die Wahrheit zu enthüllen", heißt es in der Klage, die am Mittwoch vor einem kalifornischen Bundesgericht eingereicht wurde. McGowans Anwälte sprachen von einer "Hetzkampagne" gegen die Schauspielerin. Es gehe in der Klage unter anderem um Betrug, Verletzung der Privatsphäre und emotionale Bedrängnis.
Weinsteins Anwälte äußern sich
Weinsteins Anwältin Phyllis Kupferstein erklärte in einem Statement, aus dem der "Hollywood Reporter" zitiert, dass die Vorwürfe unbegründet seien. "Ein für alle Mal wird Rose McGowan klargemacht werden, was sie ist: eine Person, die nach Aufmerksamkeit und Geld sucht", so Kupferstein. "Wir werden zeigen, dass dieser Fall keine rechtliche Grundlage hat."
MeToo-Bewegung: McGowan als Vorreiterin
Bereits seit Herbst 2017 werden Weinstein zahlreiche sexuelle Vergehen vorgeworfen. Die "Charmed"-Schauspielerin war eine der ersten Frauen, die Vorwürfe über sexuelle Übergriffe von Weinstein publik gemacht. Viele Schauspielerinnen wie Ashley Judd, 51, Angelina Jolie, 44, und Gwyneth Paltrow, 47, folgten ihr. Berichte, die in der "New York Times" und dem "New Yorker" veröffentlicht wurden und sein angebliches Verhalten detailliert beschrieben, trugen dazu bei, die #MeToo-Bewegung auszulösen. Weinstein bestreitet alle Vorwürfe von nicht-einvernehmlichem Geschlechtsverkehr. In New York wird es im kommenden Jahr einen Strafprozess gegen ihn geben.
Verwendete Quellen: "The Hollywood Reporter"