Manuel Cortez Die Sekunde, die sein Leben veränderte …

Schauspieler Manuel Cortez erzählt exklusiv in "Gala", wie ein Reitunfall für ihn zum Karrierestart wurde

Es dauert nicht lange und sie fressen ihm aus der Hand. Jade, Shadow, Cjuki: Alle lieben Manuel Cortez. Die Möhren, die der 34-Jährige an sie verfüttert, sind aber auch zu lecker! Grund für das tierisch elegante Shooting auf dem Pferdehof Langeloh am Hamburger Stadtrand: Das deutsch-portugiesische Multitalent Cortez, bekannt geworden durch die Erfolgsserie "Verliebt in Berlin", ist neues Testimonial von "La Martina" - und das argentinische Label hat sich auf Mode im Polo-Style spezialisiert. Mit "Gala" sprach Manuel Cortez über seine besondere Verbindung zu Pferden.

Wann haben Sie das erste Mal auf einem Pferd gesessen?

Im Alter von fünf Jahren. Mein großer Bruder durfte damals reiten, und ich habe meine Mama so lange genervt, bis sie mich auch auf ein Pferd gesetzt hat. Ich weiß noch ganz genau: Der Moment, in dem sich das Tier in Bewegung setzte, löste in mir ein Glücksgefühl aus, das ich in dieser Intensität nie wieder erlebt habe.

Und wie ging’s weiter?

Die Pferde und das Reiten wurden meine große Leidenschaft. Ich war Sportrekrut bei der portugiesischen Militärpolizei Guarda Nacional Republicana und bin Military geritten. Bis ich im Alter von 16 Jahren bei einem Wettkampf einen schweren Reitunfall hatte.

Was genau ist passiert?

Kurz vor einem Hindernis geriet mein Pferd Marsu ins Straucheln. Ich stürzte zu Boden, und Marsu fiel auf mich. Dabei zog ich mir eine Kopfverletzung, eine schwere Gehirnerschütterung und eine Verletzung am Hüftgelenk zu. Ich lag ein paar Wochen im Krankenhaus, durfte meinen Kopf nicht bewegen, und meine Hüfte war stark geschwollen. Monatelang hatte ich danach immer wieder starke Schmerzen. Aber das war nicht das Schlimmste …

Sondern?

Marsu hatte sich bei dem Sturz die Beine gebrochen und musste an Ort und Stelle eingeschläfert werden. Das ging mir sehr nahe, denn ich hatte immer eine tiefe Bindung zu meinen Pferden. Dieser Vorfall hat in mir sehr viel verändert. Mit dem militärischen Drill und dem schlechten Umgang mit den Tieren hatte ich vorher schon ein Problem. Durch den Unfall war ich an einem Punkt angekommen, an dem ich mir sagte: Ich will das alles nicht mehr!

Das heißt, die Weichen wurden neu gestellt?

Man kann sagen: Der Unfall hat mein Leben verändert. Ich habe mich vom Reitsport und dem ewigen Drill für immer verabschiedet. Stattdessen stand bei mir meine Kunst wieder hoch im Kurs. Und das war gut so. Sonst hätte ich nicht meine heutige Karriere.

Spüren Sie denn auch heute noch die Spätfolgen des Unfalls?

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Jahrelang hatte ich keine Probleme. Erst bei "Let’s Dance" im vergangenen Jahr kam der Schmerz in der Hüfte wieder. Das war aber auch kein Wunder: vier Monate tanzen, zehn Stunden am Tag trainieren. Ich wollte gewinnen und habe mich nicht geschont.

Sind Sie mal wieder geritten?

Ja, im Sommer 2013 zum ersten Mal wieder nach etwa 15 Jahren. Der "La-Martina"-Geschäftsführer fragte mich, ob ich zum Poloturnier nach Sylt mitkommen möchte. Da hat es mich in den Fingern gejuckt, und ich habe mich wieder auf ein Pferd gesetzt.

Und wie war’s?

Nach all den Jahren war die Freude am Reiten sofort wieder da. Ich habe mich auch gleich getraut, übers Polofeld zu galoppieren.

Tanzkönig: 2013 gewann Manuel Cortez mit seiner Tanzpartnerin Melissa Ortiz-Gomez das Finale der RTL-Show "Let’s Dance".
Tanzkönig: 2013 gewann Manuel Cortez mit seiner Tanzpartnerin Melissa Ortiz-Gomez das Finale der RTL-Show "Let’s Dance".
© Action Press

Sie haben diese große Leidenschaft für Pferde, sind passionierter Schauspieler und üben ganz nebenbei noch weitere Berufe aus …

Stimmt. Ich bin Fotograf, Stylist und Art Director in den Bereichen Show, Musik und Werbung. Ich war zum Beispiel drei Jahre lang künstlerischer Leiter der Casting-Show "X Factor" und habe schon mit vielen Prominenten zusammengearbeitet.

Zum Beispiel?

Für Beth Ditto und Jared Leto habe ich Porträt-Shootings gemacht und mit Justin Bieber bei "X Factor" zusammengearbeitet. Marilyn Manson hat mich kürzlich als Art Director gebucht. Durch meine vielen verschiedenen Berufe bin ich immer abgesichert und beschäftigt, auch wenn es mit der Schauspielerei mal nicht laufen sollte.

Die Job-Krise für Schauspieler in Deutschland gibt es also wirklich?

Auf jeden Fall! Auch wenn sich viele aus der Branche die Lage konsequent schönreden und nicht eingestehen wollen, dass sie die meiste Zeit herumsitzen. Fakt ist, dass es immer weniger fiktionale Stoffe und dementsprechend weniger Jobs gibt. Als ich vor 15 Jahren in Deutschland angefangen habe, waren das dagegen goldene Zeiten.

Umso besser, dass Sie auch in anderen Bereichen Erfolg haben.

Ich war noch nie gerne abhängig von einer einzelnen Branche. Zum Glück war mir bereits vor Jahren klar, dass es besser ist, mehr als ein berufliches Standbein zu haben. Damals wurde ich von vielen belächelt - ich würde auf zu vielen Hochzeiten tanzen. Heute sehe ich: Es war der richtige Weg!

Alexander Nebe Gala

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