VW-Patriarch Ferdinand Piech, 78, und seine Frau Ursula sind aus dem Aufsichtsrat des Konzerns ausgeschieden. Seine zwei Nichten füllen als Nachfolgerinnen die freien Positionen: Dr. Louise Kiesling und Julia Kuhn-Piëch sind die neuen Mitglieder des 20-köpfigen Aufsichtsrats des Autobauers Volkswagen - doch wer sind die beiden Powerfrauen?
Dr. Louise Kiesling, 57, hat in Wien an der Universität für angewandte Kunst Modedesign und am Royal College of Art in London Automobildesign studiert und nach ihren Abschlüssen als Designerin in Deutschland, Österreich und Großbritannien gearbeitet. Sie hat über dreizig Jahre Erfahrung in der Mode- und Textilbranche sammeln können. Aktuell ist sie Jurymitglied des German Design Council. Außerdem ist sie Gesellschafterin und Geschäftsführerin mehrerer Wirtschaftsunternehmen.
Kieslings Familie ist einflussreich: So stammt sie aus der Salzburger Dynastie Porsche. ist die Nichte von VW-Großaktionär Ferdinand Piëch und auch an Gesellschaften des Automobilhandels-Unternehmens, der Porsche Holding Salzburg, beteiligt.
Julia Kuhn-Piëch, 34, kommt aus demselben angesehenen Hause. Sie ist die Tochter von Hans Michel Piëch, dem jüngeren Bruder von Ferdinand Piëch, und mit dem Baumaschinen-Großhändler Andreas Kuhn, 47, verheiratet. Julia Kuhn-Piech ist studierte Juristin - sie hat in Wien das Studium der Rechtswissenschaften abgeschlossen und anschließend an der Technischen Universität Wien Immobilien- und Liegenschaftsmanagement studiert. Außerdem ist sie als selbstständige Immobilienmanagerin tätig und kann bereits einige Erfahrungen für ihre neueste Aufgabe bei Volkswagen vorweisen. So sitzt sie seit 2014 im Aufsichtsrat der VW-Tochter MAN Truck & Bus AG.
Ferdinand und Ursula Piëch hatten am vergangenen Wochenende ihren Rückzug aus dem Kontrollgremium erklärt, nachdem der frühere Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch einen Machtkampf mit dem Volkswagen-Vorstandschef Martin Winterkorn verloren hatte.