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Leonardo DiCaprio Umweltheld mit Schönheitsfehlern

Der Schauspieler mahnt zum bewussteren Umgang mit der Natur. Er selbst nimmt es aber nicht so genau

Er will die Menschen wachrütteln. Wie kaum ein anderer Hollywood-Star engagiert sich Leonardo DiCaprio, 41, für die Erhaltung der Umwelt. Schon 1998 gründete er die "Leonardo DiCaprio-Foundation", mit der er unter anderem Tiger in Nepal vor Wilderern rettet und gegen die Überfischung der Ozeane kämpft. "Wir müssen endlich gegen den globalen Klimawandel aktiv werden", sagt er. Weise Worte. Wenn er sich doch nur selbst daran hielte!

Er fliegt mit dem Privatjet

Stattdessen sorgte er für einen Umweltskandal: Während er das Filmfestival in Cannes besuchte, wurde er in New York beim "Riverkeeper Fishermen’s Ball" mit einem Preis für sein Engagement gegen den Klimawandel ausgezeichnet. Also stieg der Umweltheld kurzerhand in einen Privatjet, flog nach Manhattan – und gleich wieder zurück nach Frankreich, um auf der Amfar-Gala Geld für die Aidsforschung zu sammeln. Satte 12000 Flugmeilen und eine Unmenge verbrauchtes Kerosin, ganz für ihn allein. Umweltschützer werfen ihm vor, er hätte auch einfach eine Linienmaschine nehmen können. In einer Erklärung seines Managements heißt es nun, Leo sei gebeten worden, auf beiden Events zu erscheinen. Aufgrund der knappen Zeit sei das nur mit einem Privatjet möglich gewesen: "Leo half beiden Events, Millionen an Spenden einzunehmen, und stiftete selbst viel Geld."

Enormer Verbrauch

Paradox: Leo setzt sich für die Umwelt ein – und zerstört sie gleichzeitig durch sein Verhalten. Anhand seiner exzessiven Jet- und Jachtausflüge wurde errechnet, dass er allein in den ersten fünf Monaten dieses Jahres für CO2-Emissionen in der Größe von 418 Tonnen verantwortlich ist. Ein durchschnittlicher US-Amerikaner kommt auf 19 Tonnen pro Jahr – und das ist schon äußerst verschwenderisch: Ein Europäer verbraucht im Schnitt etwa halb so viel, Bewohner von Entwicklungsländern nur einen Bruchteil.

Leos Agent betont: "Leo reist für den guten Zweck durch die Welt." Eine schwache Begründung.

Henrik John HohlMitarbeit: Jessica Pfeiffer Gala

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