Schluss, Aus, Vorbei! Weltmeister Mesut Özil, 29, will nicht mehr für die Fußball-Nationalmannschaft spielen. Der Kicker gab nach 92 Länderspielen für Deutschland seine Entscheidung am Sonntag über seine Social-Media-Kanäle in englischer Sprache bekannt. Und das mit einem heftigen Seitenhieb gegen den Deutschen Fußball Bund (DFB) und auch gegen die Fans.
Mesut Özil: Er will nie wieder für Deutschland spielen
Mesut Özil hat sich offenbar reichlich Gedanken gemacht über seine fußballerische Karriere innerhalb der Nationalmannschaft. Und über das, was in den letzten Monaten alles über ihn hereingebrochen ist. Der Skandal um die Fotos mit dem türkischen PräsidentenRecep Tayyip Erdogan, 64, das katastrophale Abschneiden der deutschen Elf bei der Fussball-WM in Russland und die teils harsche Kritik der Fans an seinem Auftreten. Seine Reaktion schrieb Özil in drei ausführlichen Posts auf Social Media nieder. Im dritten Teil dann der Hammer: Der Fußballer will nie mehr für Deutschland spielen.
Harte Kritik am DFB-Chef
Özils Begründung im Wortlaut: „Mit schwerem Herzen und nach langer Überlegung werde ich wegen der jüngsten Ereignisse nicht mehr für Deutschland auf internationaler Ebene spielen, so lange ich dieses Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit verspüre.“ Mesut schießt mit voller Breitseite gegen DFB-Präsident Reinhard Grindel: „Ich werde nicht länger als Sündenbock dienen für seine Inkompetenz und seine Unfähigkeit, seinen Job ordentlich zu erledigen … er schiebt mir die Schuld für die schlechten Ergebnisse in Russland zu. In Grindels Augen und seinen Fürsprechern bin ich Deutscher, wenn wir gewinnen. Wenn wir verlieren, bin ich nichts weiter als ein Immigrant.“ Harte Worte.
Er wurde von Fans beleidigt
Mesut Özil fühlt sich auch von den Fans verletzt. In seiner Erklärung hat er verraten, dass er nach dem Spiel gegen Schweden von deutschen Zuschauern beleidigt wurde mit den Worten: “Verpiss Dich Du scheiss Türkensau”. Von seinem Trainer Jogi Löw und Manager Oliver Bierhoff habe der Weltmeister von 2014 Unterstützung bekommen, schreibt Özil. Dennoch zieht er nun einen Schlussstrich unter seine Karriere in der Nationalelf. Seine deutlichen Worte werden aber wohl noch einige Zeit für Zündstoff sorgen.