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Kronprinzessin Letizia von Spanien Zeit der Zärtlichkeit

Prinzessin Letizia, Prinz Felipe
Prinzessin Letizia, Prinz Felipe
© Picture Alliance
Zerbrechlich, aber glücklich wie lange nicht mehr wirkte Letizia von Spanien beim Staatsbesuch in Chile. Das lag nicht nur an ihrem sichtlich verliebten Ehemann ...

Kameras klicken im Dauerstakkato,

Protokollchefs brummeln in ihre Funkgeräte, livrierte Bedienstete balancieren Tabletts mit Speisen und Getränken. Hektisch geht es zu beim Staatsbankett zu Ehren des spanischen Kronprinzenpaares vergangene Woche in Chiles Hauptstadt Santiago. Nur die Ehrengäste Felipe und seine Frau Letizia wirken inmitten des Trubels so, als wären sie Momente lang ganz alleine im Präsidentenpalast La Moneda. Vertraulich stecken sie die Köpfe zusammen, schauen sich liebevoll in die Augen, lächeln einander an. Der Eindruck: Sieben Jahre nach der Hochzeit erleben die Eheleute einen zweiten Frühling. Vor allem Letizia hat man bei öffentlichen Auftritten lange nicht so gelöst gesehen wie nun beim Staatsbesuch in Chile. Sie wirkt warmherzig, in sich ruhend, endlich in ihrer Rolle als Kronprinzessin angekommen.

Trotzdem erschraken manche Beobachter über die sehr schlanke Erscheinung der Spanierin, ihre knochigen Schultern, sehnigen Arme und ihr spitzes Kinn. Tatsache ist: Schon seit mindestens fünf Jahren wirkt Letizia, die vor ihrer Hochzeit mit dem spanischen Thronfolger locker 15 Kilo mehr auf den Rippen hatte, bedenklich abgemagert. Schaut man genau hin, ist sie heute nicht dünner als in der vergangenen Zeit - sie hat ihr geringes Gewicht gehalten. Was hingegen wirklich neu ist, ist das entspannte Lächeln in Letizias sehr schmalem Gesicht. Bei früheren Terminen blickten ihre großen brauen Augen oft ins Leere, der Mund wirkte verkrampft, als würde die Kronprinzessin die Zähne zusammenbeißen. Wenig liebevoll wirkte manchmal auch der Umgang zwischen ihr und Felipe. Etwa, wenn er mürrisch auf sie herabschaute, als würde er seine Frau für irgendein Vergehen tadeln. Und Letizia dann wie ein kleines Mädchen dastand, stumm und mit hochgezogenen Schultern.

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Das starre Protokoll am Hof stellte die ehemalige TV-Journalistin in der ersten Zeit ihrer Ehe vor eine große Herausforderung. Galt Letizia früher als extrovertiert, lebenslustig und meinungsfreudig, musste sie sich daran gewöhnen, diese Eigenschaften in der Öffentlichkeit zu zügeln. Spanien ist in dieser Hinsicht viel konservativer als die anderen europäischen Monarchien. Während Letizias Kronprinzessinnen-Kolleginnen wie Máxima, Mary oder Mette-Marit in ihrer jeweiligen Arbeit eigene Akzente setzen können, sind die Grenzen für Letizias Entfaltung eng gesteckt. Eigenes soziales Engagement zum Beispiel ist kaum möglich, und sogar modisch muss sie sich den starren Vorgaben des Hofes beugen. Und doch: Während man im Ausland häufig mit Mitleid und Unverständnis auf das Schicksal dieser Frau schaut, ist Letizia bei den Spaniern äußerst beliebt. Wenn sie etwa an Felipes Seite eine Ausstellung eröffnet oder eine Kirche in der Provinz besucht, jubeln ihr die Menschen zu wie einem Popstar. In den Augen ihrer Landsleute macht die bürgerlich Geborene ihre Sache sehr gut. Vor allem dass sie dem Kronprinzen zwei Töchter geschenkt und damit die Thronfolge gesichert hat, rechnet man ihr hoch an. Auch wenn viele insgeheim denken, ein Sohn wäre besser gewesen ...

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In ihrer Familie hat Letizia ihr Glück gefunden, das sieht man ihr an. Leonor, 6, und Sofia, 4, sind mittlerweile aus dem Gröbsten raus, sodass endlich wieder mehr Zeit für die Beziehung bleibt. Schon als Felipe und Letizia mit den Mädchen in diesem Jahr Sommerurlaub auf Mallorca machten, fiel das wiedererwachte Knistern zwischen den Eheleuten auf. Letizia ist erst Prinzessin geworden, dann zweifache Mutter. Nach den Veränderungen in ihrem Leben hat sie nun etwas Muße, ihre Ehe zu genießen. Nächstes Jahr wird sie vierzig, da ziehen Frauen gern Bilanz. Vielleicht der richtige Zeitpunkt für einen Nachzügler. Stefanie Richter

gala.de

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