Auf dem Weg
zum Büro schnell noch einen Coffee to go, im Gehen ein Croissant verdrücken, und der Arbeitstag kann beginnen. Menschen, die auf diese Weise in den Morgen starten, sieht Kate Middleton viele, wenn sie gegen neun Uhr im "Café Napket" sitzt und an ihrem Milchkaffee nippt. Auch für sie ist der Londoner In-Treff im Stadtteil Chelsea eine idealer Ort, um in den Tag zu starten. Doch anders als bei den meisten Bürgern warten auf sie keine Pflichten. Seit die Freundin von Prinz William im Oktober vergangenen Jahres ihren Job als Accessoire-Einkäuferin bei der Modekette Jigsaw aufgegeben hat, spielt sich ihr Alltag rund um die Einkaufsstraße King's Road im Herzen Chelseas ab, zwischen Cafés, Boutiquen und Nachtclubs.
Nach dem Frühstück zur Nackenmassage in den Day Spa, anschließend für 82 Euro die Haare frisieren lassen. Zum Lunch gegrillte Tiger Prawns für 23 Euro im Café "Bluebird", Kleider shoppen bei "Austique" und "FrostFrench", dann mit Freunden auf einen Aperitif in die "Cheyne Walk Brasserie" und abends ins "Boujis". Kein schlechtes Leben, sofern man es sich leisten kann.
Bei Jigsaw bezog Kate ein geschätztes Jahreseinkommen von 75000 Euro, doch auch ohne festes Gehalt dürften die Millionärstochter keine Geldsorgen plagen. Aber ist sie wirklich zu beneiden? Spätestens nach ein, zwei Wochen kann auch das süßeste Nichtstun langweilig werden, zumal für eine junge Frau wie Kate Middleton. Die 26-Jährige schloss immerhin ein Studium der Kunstgeschichte ab und besitzt mehr Potenzial, als bloß Geld auszugeben und zu feiern. Doch im Moment bleibt ihr kaum etwas anderes übrig. Besonders jetzt, während Prinz William in der Militärausbildung steckt, zurzeit bei der Marine. Nach einer Trainingseinheit im südenglischen Dartmouth wird er fünf Wochen auf der Fregatte HMS Iron durch den Nordatlantik schippern.
"Waity Katie" nennen die Engländer die Bürgerliche bereits, was so viel heißt wie "Kate in der Warteschleife". Die brünette Schönheit sehnt sich aber nicht nur danach, dass Prinz William von seinem Militäreinsatz zurückkommt, sie wartet vor allem darauf, dass er sie nach fünf Jahren Beziehung endlich heiratet. Auch das Volk wird langsam ungeduldig. Gleichzeitig schwindet das Mitgefühl für Kate. Während die meisten Britinnen hart arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen, scheint sie bloß die Hände in den Schoß zu legen. Das stößt auf Kritik. Mittlerweile soll sogar die Queen gefordert haben, dass sich die Freundin ihres Enkels einen Job besorgt. Die Monarchin, selbst ein Muster an Disziplin und Fleiß, will, dass die Mitglieder der Königsfamilie Vorbilder sind - auch diejenigen, die es einmal werden wollen.
Irgendeinen Job zu finden, dürfte Kate nicht schwer fallen. Wer würde sich nicht darum reißen, die Freundin des künftigen Königs von England einzustellen? Doch genau das ist das Problem. Als künftige Royal muss sie aufpassen, sich nicht für wirtschaftliche Interessen vereinnahmen zu lassen. Denn wie will sie verhindern, dass ein Arbeitgeber aus ihrer Prominenz Profit schlägt? Vielleicht ist das der Grund, weshalb Kate zuletzt eher unverfängliche Nebentätigkeiten ausübte. Ab und zu hilft sie ihren Eltern, die einen Versandhandel für Partyartikel betreiben, und für die familieneigene Internetseite ( www.partypieces.co.uk ) schießt Kate Fotos von Törtchen, Einhörnern, Krönchen und Zauberstäben. Ein richtiger Beruf, der eine ambitionierte junge Frau ausfüllen könnte, ist das nicht. Dann schon eher Kates Job als Kuratorin in "The Shop at Bluebird" in der King's Road, einem Laden, der den Jigsaw-Besitzern gehört. Im November vergangenen Jahres organisierte sie hier eine Fotoausstellung, die Resonanz war gut. Auf die angekündigte Fortsetzung wartet man seither aber vergeblich.
Ein süßes Leben mit bitterem Beigeschmack also. Der Einzige, der Kate aus dieser misslichen Situation befreien könnte, ist Prinz William - mit einem Antrag. Die Frage ist längst nicht mehr, ob er seine Freundin heiraten wird, sondern nur noch wann. Während des Skiurlaubs in Klosters vor zwei Jahren hatte der - damals 24-jährige - Sohn von Prinz Charles zu Protokoll gegeben, er fühle sich noch zu jung und wolle erst mit 30 heiraten. Dafür zeigten die Briten Verständnis. Doch das ist, nachdem William im vergangenen Jahr kalte Füße bekam und sich vorübergehend von Kate trennte, aufgebraucht. Einen wankelmütigen Thronfolger in spe kann keiner gebrauchen. Immerhin: Dass sie immer häufiger öffentlich an Williams Seite auftritt, gibt Anlass zur Hoffnung. Zuletzt zeigte sich das Paar sehr verliebt bei einem Charity-Ball Anfang Juni in London.
Die Royal Family hat Kate ohnehin fast adoptiert. Die Queen soll die Bürgerliche ins Herz geschlossen haben, und auch Prinz Charles behandelt sie jetzt schon wie eine Schwiegertochter. Vergangenen Herbst sah man ihn und Kate beim Jagen auf Schloss Balmoral, und Anfang Juni scherzten sie beim Polomatch in Gloucestershire. Sogar ohne William ist Kate ein gern gesehener Gast seiner Familie. Im Mai vertrat sie ihren Liebsten bei der Hochzeit seines Cousins Peter Phillips. Zwischen der Queen, Charles und Camilla bewegte sie sich dabei ganz selbstverständlich, Kate und Prinz Harrys Freundin Chelsy Davy, 22, steckten vertraut die Köpfe zusammen.
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Auch jetzt, während der Prinz mit der Marine im Atlantik kreuzt, befindet Kate sich in bester Gesellschaft. Schon oft bat William seinen Freund Thomas van Straubenzee, 25, sich um Kate zu kümmern. Außerdem schart sich inzwischen eine Clique von Sprösslingen einflussreicher Familien um sie. Etwa die Churchill-Großcousine Emilia D'Erlanger, 25, die Kate noch aus der Studienzeit kennt. Holly Branson, 26, Tochter des Virgin-Chefs Richard Branson, gehört genauso dazu wie Parlamentarier-Sohn Henry Conway, 25. Stets in Partystimmung, lädt er seine Freunde jeden Dienstag zum Tanzen in den Club "Mahiki".
Eine Partyprinzessin will Kate Middleton trotzdem nicht sein - und ihre Wurzeln vergisst sie nicht. So sieht man sie oft in Begleitung ihrer Geschwister Pippa, 23, und James, 21. Und obwohl sie normalerweise mit William im Clarence House residiert, wo sie sogar ein eigenes Fitnessstudio einrichten ließ, lebt sie zurzeit in ihrer Eigentumswohnung in Chelsea. Wie GALA erfuhrt, schätzen die Nachbarn sie als nettes Mädchen von nebenan, die ihren Müll selbst rausträgt, keine lauten Gelage veranstaltet und wenig Besuch empfängt. Kate Middleton macht sogar selber sauber. Die Nachbarn beobachten, wie sie vom Einkaufen kommt und statt Designerkleidern Staubsaugerbeutel und Wischlappen in den Tüten trägt. Von Bodyguards keine Spur, denn so lange die Bürgerliche nicht mit William verlobt ist, steht ihr offiziell kein Personenschutz zur Verfügung. Vielleicht sollte der Prinz aber aufpassen, dass er Kate nicht zu lange warten lässt. Sonst stiehlt womöglich ein anderer ihr Herz.