Durch sein gutes Aussehen, die tiefe Stimme und seine schauspielerische Leistung in "Pearl Harbor" und "Black Hawk Down" wurde Josh Hartnett Anfang der 2000er zum Hollywood-Liebling und Frauenschwarm. Ein Image, mit dem der heute 35-Jährige offenbar schlecht zurechtkam. Denn schon bald nach seinem Erfolg zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück und drehte lieber Independent-Filme. In einem Interview mit dem Magazin "Details" verrät er nun, warum er Hollywood den Rücken kehrte.
"Ich war auf dem Cover jedes Magazins. Ich konnte nirgends mehr hingehen. Ich habe mich in meiner eigenen Haut einfach nicht mehr wohlgefühlt", erklärt der Schauspieler. Trotz herausragender Rollenangebote zog er Mitte der 2000er wieder in seinen Heimatort in Minnesota zurück. "Ich fühlte mich allein. Ich habe niemandem vertraut."
Deshalb suchte er die Nähe seiner alten Freunde. "Ich bin sogar für eine Weile wieder mit meiner Highschool-Freundin zusammen gewesen." Anderthalb Jahre lang drehte er keine Filme und lehnte sogar Erfolgsrollen wie "Superman", "Spiderman" oder "Batman" ab. "Ich wollte nicht für den Rest meiner Karriere das Label 'Superman' haben", erinnert sich Josh Hartnett. Da das bei seinem Manager und den Agenten nicht gut ankam, trennte er sich wenig später von ihnen.
Doch ganz so erfüllend scheint das Leben in Minnesota nicht gewesen zu sein. Denn er kehrte vor die Kamera zurück, drehte aber seitdem vor allem Independent-Filme. "Keiner von denen kam beim Publikum an", sagt der Schauspieler. "Oft - zu oft - kamen Leute zu mir und sagten 'Ich habe 'August' auf DVD gesehen' oder 'Ich habe 'Lucky Number Slevin' auf Showtime gesehen'." In die Kinos konnten diese Streifen nur wenige Zuschauer locken.
Dennoch bekomme Hartnett nach wie vor Rollenangebote. "Vor Jahren, wenn ich eine Rolle wollte, war die Chance gut, dass ich sie auch bekam. Wenn ich jetzt eine möchte, muss ich dafür kämpfen. Es lohnt sich aber auch mehr."
Demnächst wird Josh Hartnett in der neuen Horrorserie "Penny Dreadful" an der Seite von Eva Green und Timothy Dalton zu sehen sein.
Und falls ihm noch eine Superheldenrolle angeboten wird? "Ich würde sagen, 'Lasst uns darüber reden und sehen, ob wir uns einigen können.' Kompromisse machen mit keine Angst mehr", sagt der Schauspieler.