Es ist ein Gerücht, das sich in Hollywood besonders hartnäckig hält: John Travolta liebt eigentlich Männer. Nun ist erneut jemand in den Fokus gerückt, der behauptet, zwischen 1981 und 1987 der Lover des Schauspielers gewesen zu sein. Zunächst war Doug Gotterba nur Travoltas Privatpilot. Doch bereits kurz darauf habe sich eine Liebesgeschichte daraus entwickelt.
Eine Liebe, über die Gotterba bereits 2012 ein pikantes Enthüllungsbuch veröffentlichen wollte. Es liegt fertig geschrieben in der Schublade. Doch Travoltas Anwälte behaupteten umgehend, Gotterba habe eine Vertraulichkeits-Vereinbarung unterschrieben, die besage, dass er auch nach Kündigung des Arbeitsverhältnisses keine Interna über seinen Ex-Arbeitgeber ausplaudern darf. Gotterba bestritt dies. Bei den von den Anwälten vorgelegten Unterlagen handele es sich nur um einen Entwurf. In der finalen Version sei eine solche Vereinbarung nicht enthalten gewesen.
Nun hat ein kalifornisches Gericht Gotterbas Klage gegen die Behauptung von Travoltas Anwälten zugelassen. Einer von ihnen, Martin Singer, gibt sich gegenüber "Gala" trotzdem gelassen: "Wir sind zuversichtlich, dass wir den Fall am Ende gewinnen werden." Doug Gotterba gehe es nur um "seine 15 Minuten Ruhm". Doch sind wirklich nur Aufmerksamkeit und Geld seine Motive? Gotterba selbst wollte und konnte sich aufgrund des schwebenden Verfahrens nicht äußern. Dafür aber sein Ex-Freund Robert Britz, mit dem er nach der Zeit mit Travolta zusammen war. "Doug hat mir immer wieder detailliert von seinem Verhältnis erzählt", versichert Britz mit Nachdruck.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten kursieren derartige Geschichten um den Hollywood-Star, der seit 1991 mit Kelly Preston verheiratet ist und mit ihr drei Kinder hat (Sohn Jett starb 2009 an einem Krampfanfall). So soll er wiederholt in den schwulen Saunen von Los Angeles gesichtet worden sein. 2012 verklagten ihn gleich drei Masseure wegen sexueller Belästigung, zogen dann ihre Vorwürfe aber wieder zurück - angeblich nur deshalb, weil hohe Summen an Schweigegeld flossen.
Ein eindeutiges Statement hatte bereits 2009 Travoltas gute Freundin Carrie Fisher im Magazin "The Advocate" abgegeben: "Wir wussten schon damals alle, dass er schwul ist, und wir haben ihm immer das Gefühl gegeben, dass es uns nicht stört." Und Yoga-Lehrer Dennis Daniels, der einst in Travolta-Filmen wie "Grease" tanzte, sagt zu "Gala": "Eigentlich weiß ja jeder in Hollywood, dass er auch auf Männer steht."
Ein Grund, warum Travolta nach mehr als drei Jahrzehnten offenbar immer noch der Mut fehlen könnte, sich zumindest als bisexuell zu outen, liegt vielleicht in seinem Engagement für Scientology. John Travolta ist neben Tom Cruise das zweite prominente Aushängeschild der Organisation. Sie lehnt Homo- und Bisexualität strikt ab, definiert sie als Krankheiten. Schon deshalb wäre für John Travolta dieser Schritt nicht möglich - er würde die Grundwerte der Sekte massiv infrage stellen.
Das Gericht wird entscheiden, ob Doug Gotterba sein Buch auf den Markt bringen darf.