Der "Axel Springer Verlag" muss an Jörg Kachelmann 635.000 Euro Schmerzensgeld für die Berichterstattung der "Bild"-Zeitung zahlen, entschied das Landgericht Köln am Mittwoch. Zwar hatte der Wettermoderator 2,25 Millionen Euro gefordert und in dieser Höhe nicht Recht bekommen. Der nun erstrittene Betrag ist trotzdem die höchste Schmerzensgeldzahlung, die in Deutschland bisher in einem entsprechenden Verfahren zugesprochen wurde. Vergleichsgespräche waren zuvor gescheitert.
Der Wettermoderator hatte das Schmerzensgeld wegen Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte und der Verbreitung von Unwahrheiten in der Berichterstattung Springers im Kachelmann-Prozess gefordert. 2011 wurde er vom Landgericht Mannheim nach einem Strafprozess vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen.
Via Twitter erklärte Jörg Kachelmanns Anwalt Ralf Höcker: "Mit Zinsen und Schadensersatz bekommt Kachelmann sogar 800.000 EUR von Springer und Bild!" Zuvor hatte sich der Moderator bei seinem Anwalt bedankt. "Danke an @Ralf_Hoecker und seine Kanzlei-Doctores für die grosse Arbeit seit 2010, die leider immer noch nicht abgeschlossen sein wird", schrieb er bei Twitter.