Seine Freunde und Arbeitskollegen wissen schon lange Bescheid, doch in der Öffentlichkeit hat Jochen Schropp bisher noch nie über seine Homosexualität gesprochen. Er habe Angst vor diesem Schritt gehabt, sagt Schropp in einem Interview im Hamburger Magazin stern. "Das erste Mal wollte ich mich vor vier Jahren outen, habe dann aber kalte Füße bekommen", sagt Schropp. "Einer der Gründe war, dass mir meine damalige Schauspielagentur davon abgeraten hat. Mir wurde gesagt: Mach das lieber nicht, es wird dir schaden."
Jochen Schropp: "Ich bin schwul"
Die Rollenangebote, die er bisher bekommen hatte, würden ihm nach seinem Outing wahrscheinlich nicht mehr angeboten: "Ich bin halt kein Charakterdarsteller, sondern eher auf den Schwiegersohn oder den Herzensbrecher abonniert." Dass diese Rollen mit einem schwulen Schauspieler besetzt werden, sei für viele Zuschauer nicht tragbar, fürchtet Schropp.
Als Kind wurde er gemobbt
Schropp erinnert sich, wie sehr er in seiner Kindheit und Jugend ausgegrenzt und gemobbt wurde – und dass es ihm schwer fiel, sich selbst zu akzeptieren. "Diese Scham, anders und nicht genug zu sein, begleitet mich bis heute." Doch nun möchte sich Jochen Schropp nicht mehr verstecken.

Wichtiger als sein persönliches Outing sei ihm aber, was sein Schritt auch für andere Menschen bedeuten könne. "Wir kommen bei dem Thema nur weiter, wenn Leute den Mund aufmachen. Und jetzt bin ich es eben." Er möchte "anderen Männern und Frauen, die homosexuell oder transgender sind, Mut machen, zu sich zu stehen".
Bekannt durch ARD-Serie "Sternenfänger"
Schropp wurde bekannt durch seine Rolle in der ARD-Vorabendserie "Sternenfänger", wo er neben Nora Tschirner spielte. Er wirkte im "Polizeiruf 110" sowie in mehreren Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen für das ZDF mit und moderierte unter anderem TV-Shows wie "Promi Big Brother" und "X Factor".
Den gesamten Bericht lesen Sie in stern, Ausgabe 25/2018, ab dem 14. Juni am Kiosk