Janin Ullmann, 36, ist aus der deutschen TV-Landschaft nicht mehr wegzudenken. Die Moderatorin und Frau von Schauspieler Kostja Ullmann startete im Jahr 2000 mit ihrer Moderationskarriere, unternahm dann einen Besuch in die Schauspielerei, bevor sich endgültig für die Schauspielerei entschied. Im Interview mit GALA plaudert die 36-Jährige über ihre Heimat Erfurt, ihre Kochkünste und warum sie und Kostja so selten private Details preisgeben.
GALA: Man sieht Sie momentan sehr oft im TV – Sie moderieren zum Beispiel "red.STYLE" und "Boom my Room" auf Sixx und "Das Ding des Jahres" und "Time Battle – Kämpf um deine Zeit" auf ProSieben. Wie kam es dazu?
Janin Ullmann: Ich habe irgendwann einfach mal alles auf Null gesetzt und mich auf das besonnen, was ich machen möchte: Moderation. Damit habe ich damals auch bei VIVA angefangen. Damals ging alles so schnell, dass ich mich heute gar nicht mehr an alles erinnern kann. Als ich bei VIVA aufgehört habe, dachte ich, dass mir alle Türen offen stehen. Deshalb habe ich es mit der Schauspielerei probiert, habe aber schnell gemerkt, dass das nichts ist, worin ich wahnsinnig gut werde. Ich habe dann einen Cut gemacht und mit einem Volontariat beim NDR wieder ganz von vorne angefangen. Dieser Schritt hat mir gezeigt, wohin ich hin möchte, als Moderatorin und Journalistin. Und dann kamen plötzlich die vielen Angebote.
GALA: Sie reisen sehr viel. Ist Ihnen das nicht manchmal zu viel?
Janin Ullmann: Ja, das stimmt. Gerade im letzten Jahr war ich sehr viel unterwegs. Ich habe sehr viel aus dem Koffer gelebt und bin praktisch immer wieder im Dreieck gereist: Hamburg, Köln, München. Das gehört zum Job dazu und das muss man auch mögen. Es ist aber schön, zu wissen, wo man hin gehört und wo man zu Hause ist.
GALA: Wie schaffen Sie es, ihrem Mann trotz viel Reiserei nahe zu bleiben?
Janin Ullmann: Egal, in welcher Beziehung, Kommunikation ist das Allerwichtigste. Nicht nur mit meinem Mann, sondern auch bei meiner Familie und meinen Freunden. Man sollte einfach wissen, was im Leben des anderen passiert.
GALA: Sie wohnen zusammen mit Ihrem Mann Kostja Ullmann in Hamburg. Was gefällt Ihnen an der Stadt?
Janin Ullmann: Ich bin vor einiger Zeit von Berlin nach Hamburg gezogen und bin froh darüber. Ich mag einfach diese Gelassenheit in Hamburg und dass den Hamburgern vieles egal ist. Und ich mag es, dass man hier „Moin“ sagt.
GALA: Ursprünglich kommen Sie aber aus Erfurt.
Janin Ullmann Ja, dort habe ich bis zu meinem 18. Lebensjahr gelebt. Meine ganze Familie ist noch da. Für mich ist Erfurt ein Sehnsuchtsort. Ich bin sowieso ein sentimentaler Typ. Dadurch, dass ich so viel unterwegs bin, finde ich es besonders wichtig, in Erfurt eine Heimat zu haben.
GALA: Was machen Sie dort gerne, wenn Sie zu Besuch sind?
Janin Ullmann: Ich esse immer zusammen mit meiner Mama und meiner Schwester Eis bei Goldhelm, einer Schokoladenmanufaktur. Egal, in welcher Jahreszeit, das muss sein, sonst fühle ich mich nicht so ganz zu Hause. Außerdem kocht meine Mama immer mein Lieblingsessen, wenn ich da bin: Hefeklöße mit Zwetschgen, brauner Butter und Zimt und Zucker. Ich liebe aber auch Kartoffelklöße mit Rotkohl, dunkler Soße und einer Roulade. Wenn meine Mutter das für mich macht, drehe ich durch. Dann ist es wo wie früher.
GALA: Können Sie selbst auch kochen?
Janin Ullmann: Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich eine hervorragende Köchin bin, eher das Gegenteil. Ich bin einfach nicht vorausschauend genug, so dass ich das Essen für den nächsten Tag plane. Wenn ich Hunger habe, will ich nicht noch viel Zeit mit kochen verbringen. Ich fange aber gerade an, ein bisschen zu kochen. Es macht mich total glücklich, das Weihnachtsessen für meine Familie zu kochen. Ich mag es einfach, wenn die ganze Familie zusammen ist und ICH habe die Klöße und die Ente gekocht (lacht).

GALA: Sie werden regelmäßig nach einer Schwangerschaft gefragt. Nerven Sie diese Fragen?
Janin Ullmann: Die Headline ist fast immer die gleiche: "Wölbt sich da was?" Manchmal wölbt sich auch am gleichen Tag mehrmals was. Bei mir ist es aber eher ein Fressbauch (lacht). Nein, mal im Ernst, ich kann das total verstehen. Ich bin ja auch Journalistin und weiß, dass es gewisse Fragen gibt, die die Leute einfach interessieren. Das interessiert mich bei anderen ja genauso. Auf der einen Seite zeigt sich da mein voyeuristisches Interesse, auf der anderen Seite finde ich es auch immer ein bisschen unangenehm, hinter den Vorhang zu schauen. Aber bei mir selber trage ich genug Humor und Lässigkeit in mir, so dass ich sagen kann, dass mir diese Frage nicht allzu viel ausmacht. Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass man sein privates Glück schützen sollte. Diese Handhabung hat sich seit 12 Jahren bewährt.
GALA: Haben Sie sich darüber mit Kostja abgesprochen?
Janin Ullmann: Das mussten wir gar nicht absprechen, weil wir in der Hinsicht ähnlich ticken. Es war schon immer klar, dass es nie eine Homestory geben wird, dass es nie ein Doppelinterview geben wird, dass niemals private Geschichten veröffentlicht werden. Ich muss davon aber auch nicht leben, deshalb möchte ich das bei anderen gar nicht verurteilen.
GALA: Nun muss auch ich die Frage stellen, Entschuldigung. Wie steht es momentan um Nachwuchs?
Janin Ullmann: Ich sag mal so: Übung macht den Meister! Aber das, was sich hier gerade wölbt, ist nur mein Mittagessen (lacht).