Jake Daniels, 17, hat vor Kurzem seinen ersten Profivertrag beim englischen Zweitligisten Blackpool unterschrieben. Kurz darauf offenbarte der britische Fußballer, dass er schwul ist – und setzte damit ein wichtiges Zeichen.
Jake Daniels: "Ich will einfach nicht mehr lügen"
"Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, das zu tun", sagte Jake Daniels gegenüber "Sky Sports". Er habe lange Zeit gehadert, ob er diesen Schritt gehen solle. Bevor er sein Coming-out in der Öffentlichkeit feierte, habe er mit seiner Familie und seinem Verein darüber gesprochen. "Lange Zeit habe ich gedacht, dass ich meine Wahrheit verbergen würde, weil ich ein Fußballprofi sein wollte, was ich jetzt bin", sagte der Kicker über seine anfänglichen Zweifel. "Ich habe mich gefragt, ob ich warten sollte, bis ich mich zur Ruhe setze, bevor ich es öffentlich mache."
Doch ihm sei klar geworden: "Ich will einfach nicht mehr lügen." Der Stürmer hat sich letztendlich dazu entschieden, seine Geschichte zu erzählen und hofft, dass sein Coming-out ein Zeichen im Profi-Fußball setzt. "Wenn dadurch [...] andere Leute das sehen und das Gefühl bekommen, dass sie vielleicht dasselbe tun können, wäre das genial."
Denn Daniels ist der einzige aktive Spieler in Europa, der sich öffentlich zu seiner sexuellen Orientierung bekennt. Vor ihm tat dies der australische Kicker Josh Cavallo, 22, Ende vergangenen Jahres. 1990 hat sich der inzwischen verstorbene Justin Fashanu, †37, als schwul bekannt. In Deutschland hatte als bisher einziger Profi der ehemalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger, 40, nach dem Ende seiner Karriere sein Coming-out.
Jake Daniels fiel eine Last von den Schultern
Für den britischen Angreifer war bereits das Coming-out vor seiner Familie wie ein Befreiungsschlag. "An dem Tag, nachdem ich es meiner Mutter und meiner Schwester gesagt habe, habe ich vier Tore geschossen", berichtete Daniels. "Das zeigt, was für ein Gewicht ich von meinen Schultern losgeworden bin und was für eine gewaltige Erleichterung das war."
Prinz William unterstützt den Fußballer
Der 17-Jährige erhielt allerhand Zuspruch für sein Coming-out. Der britische Premierminister Boris Johnson, 57, schrieb auf Twitter: "Ich danke dir für deinen Mut, Jake. [...] Du wirst für viele eine Inspiration sein, sowohl auf dem Spielfeld als auch außerhalb."
Außerdem hat der britische Fußballklub Norwich City wenige Tage später bei einem Spiel seine Solidarität gezeigt: Die Kicker des Vereins trugen T-Shirts mit einer Regenbogenfahne, auf denen "Jake Daniels, Spielveränderer, Norwich City steht zu dir" zu lesen war.
Auch Prinz William, 39, zeigte seine Unterstützung für den Sportler. "Fußball sollte ein Spiel für alle sein. Was Jake getan hat, erfordert Mut und wird hoffentlich dazu beitragen, Barrieren abzubauen, die in unserer Gesellschaft keinen Platz haben", schrieb er auf seinem offiziellen Twitter-Account. Und weiter: "Ich hoffe, dass seine Entscheidung, offen zu sprechen, anderen das Vertrauen gibt, das Gleiche zu tun. W".
Verwendete Quellen: sport.sky.de, youtube.com, twitter.com, picture-alliance.com