Die letzte Woche war für Schauspieler Benjamin Piwko, 39, und Profi-Tänzerin Isabel Edvardsson, 36, keine einfache. Nach einer starken Erkältung hatte der gehörlose "Let's Dance"-Teilnehmer bereits während der Live-Show am Freitag, Probleme, die Beine seiner Co-Tänzerin zu sehen und geriet dadurch mehrfach aus dem Takt. Das spiegelte sich auch in der Bewertung der Jury wider: Von Herrn Llambi, 54, gab es lediglich zwei Punkte. Wir haben Isabel Edvardsson zum Training in ihrer Tanzschule in der Speicherstadt in Hamburg getroffen und mit ihr über die Bewertung gesprochen. Außerdem hat sie uns verraten, warum sie bisher noch nicht ans Finale denkt.
Isabel Edvardsson im GALA-Interview
GALA: Am Freitag lief es nicht so perfekt für Sie als Team. Wie geht es Benjamin nach dem Urteil – haben ihn die wenigen Punkte der Jury demotiviert?
Isabel Edvardsson: Nein, er hat kein Tief und ist immer noch hochmotiviert. Am Freitag war der Tanz einfach sehr kompliziert. Ein „Jive“ hat eben auch einen sehr starken Rhythmus und wird schnell getanzt. Das war natürlich eine Herausforderung für ihn, weil er den Rhythmus und das Gefühl mit den Augen aufnimmt.
Sie haben nach der Show emotional reagiert ...
Natürlich! Ich war emotional und habe wie eine Löwen-Mama reagiert. Ich kämpfe eben für meinen Schützling und schaue, dass er die besten Voraussetzungen hat, die er nur haben kann. Ich möchte, dass wir als Team so viel Spaß und auch Erfolg wie möglich haben.
Können Sie denn das Jury-Urteil nachvollziehen?
Ja, die Jury kann ich selbstverständlich verstehen, die machen eben auch nur ihren Job. Für Tänzer gilt: Wenn man aus dem Takt rauskommt, gibt es Punktabzug. Aber ohne etwas hören zu können, kann man ja auch nicht wirklich im oder außerhalb des Takts sein. Das ist also ein Kriterium, das für Benjamin und für seine Bewertung wegfällt.
Sie sind Profi-Tänzerin durch und durch. Bewundern Sie Benjamin für das, was er hier bei „Let’s Dance“ leistet?
Ich bin mit Benjamin jeden Tag mindestens acht Stunden im Training. Ich sehe, wie viel er kämpft, was für eine außerordentliche Leistung er dabei bringt. Dass er überhaupt von A nach B durchkommt, ist etwas Besonderes, wenn nicht sogar eine wahnsinnige Leistung, die er Woche für Woche auf die Fläche bringt. Ich hoffe einfach inständig, dass das auch die Leute sehen.
Was wünschen Sie sich für Freitag?
Benjamin übt trotz Muskelverhärtung weiter. Zwar können wir nicht so viel Gas geben, wie wir uns wünschen, aber nichtsdestotrotz tun wir alles, was möglich ist und versuchen eine tolle Show hinzulegen. Denn sich jetzt auszuruhen, wäre ein Fehler.
Sehen Sie sich im Finale?
Soweit denke ich noch gar nicht. Das habe ich aber auch noch nie getan – auch in den vorherigen Staffeln nicht. Das ist auch falsch, so zu denken, weil es immer Tänze geben wird, die einem liegen oder eben nicht. Und je nachdem, in welcher Woche welcher Tanz verlangt wird, kann alles passieren. Dann ist Bewertung davon abhängig, wie die anderen Konkurrenten tanzen. Deswegen wäre es völlig falsch, zu sagen, man kommt ins Finale. Man muss jede Hürde einzeln überwinden.
Mit Benjamin kommunizieren Sie durch langsames Sprechen, einfache Sätze und direkten Augenkontakt. Ironie, Wortspiele oder Schachtelsätze fallen weg. Wie schwer fällt Ihnen diese Art der Kommunikation?
Manchmal vermisse ich schon etwas die Ironie in der Kommunikation. Aber glücklicherweise hat Benjamin einen ähnlichen Humor wie ich, Witz und Spaß kommt daher dennoch nicht zu kurz.
Was haben Sie durch die Kommunikation mit Benjamin gelernt?
Dass es beim Kommunizieren auch darum geht, sich direkt anzuschauen, Augenkontakt zu halten. Oftmals schauen wir uns sonst im alltäglichen Leben nicht richtig an. Dabei kann man gerade mit den Augen und der Gesichtsmimik so viel ausdrücken. Das habe ich erst durch Benjamin und unsere Kommunikation zu schätzen gelernt.
Es ist die erste Staffel, die Sie als Mutter mittanzen. Wie funktioniert der Spagat zwischen Training und Familie?
Das läuft echt gut. Natürlich ist es eine intensive Zeit, aber die ist ja auch absehbar. Wenn die Staffel vorbei ist, habe ich ja auch wieder mehr Zeit. Mein Mann (Anm. d. Red. Marcus Weiß, ebenfalls Tänzer) springt jetzt zum Glück ein und macht das alles wunderbar. Ohne ihn würde das überhaupt nicht funktionieren.
Könnten Sie sich vorstellen, nächstes Jahr erneut bei „Let’s Dance“ mitzumachen?
Ich denke ja noch nicht mal an das Finale der diesjährigen Staffel (lacht), da denke ich noch gar nicht an nächstes Jahr. Jetzt kommt erstmal der Sommer, dann der Herbst und dann muss man halt schauen.
Was machen Sie als Erstes, wenn „Let’s Dance“ vorbei ist?
Essen! Ich liebe einfach essen viel sehr, als dauerhaft, wie jetzt in der harten Trainingsphase, permanent darauf zu achten.

Verwendete Quellen:Interview mit Isabel Edvardsson