Nach ein paar Job-Umwegen – Elektriker, Türsteher, Männermodel – fand Wotan Wilke Möhring zu seinem Traumberuf: Seit fast 20 Jahren gehört der heute 49-Jährige zu Deutschlands beliebtesten TV- und Filmstars. Wie sehr er für die Schauspielerei brennt, kann man jetzt im Dreiteiler "Winnetou" sehen. Doch es gibt noch mehr Leidenschaften in Möhrings Leben.
Ganz oben stehen seine drei Kinder Henriette Marie, 8, Karl Michel, 5, und Mia Josephine, 4, aus der zehnjährigen Beziehung mit Kamerafrau Anna Theis. Seit einem Jahr hat eine weitere Person einen Platz in seinem Herzen: Regieassistentin Cosima Lohse, 30.
Herr Möhring, Ihr Dreiteiler "Winnetou" startet am ersten Weihnachtstag. Mit wem werden Sie vorm Fernseher sitzen?
Wir werden uns wahrscheinlich alle im Haus meiner Mutter versammeln, also meine Brüder, meine Freundin Cosima und ich. Die Kinder sind da schon im Bett. Ich bin gespannt, wie die Filme ankommen, immerhin kennt jeder Winnetou.
Cosima kannten Sie ja schon, bevor Sie ein Paar wurden.
Stimmt, es war keine klassische Liebe auf den ersten Blick. Aber Cosima hat von Anfang an etwas hinterlassen, das ich nicht vergessen konnte.
Was hat sie, was andere nicht haben?
Sie hat mich im besten Sinne in Brand gesetzt. Entweder es trifft einen, oder es trifft einen nicht.
Ist man als Vater dreier Kinder erst mal vorsichtig, wenn man eine neue Frau kennenlernt?
Selbstverständlich. Meine Kinder habe ich für immer, freiwillig und auf ewig. Wenn meine neue Partnerin nicht mit meinen Kindern zurechtkäme, wäre das ein Problem. Da ist natürlich auch die Bereitschaft der Kinder gefragt.
Haben Sie sich Zeit gelassen, sie einander vorzustellen?
Ich habe lange auf den richtigen Zeitpunkt gewartet. Aber wie so oft im Leben ist der richtige Zeitpunkt einfach der, an dem man es dann tatsächlich macht. Ich war wirklich überrascht, wie gut es von Anfang an zwischen meinen Kindern und Cosima funktioniert hat. Und natürlich sehr froh.
Bisher waren Sie nie verheiratet. Warum?
Es war nicht nötig. Kinder zu haben ist meiner Meinung nach ein viel größeres Beziehungsband. Es steht zwar aktuell nicht auf dem Plan, ich würde es aber für die Zukunft auch nicht ausschließen, irgendwann zu heiraten. Wenn es ein Fest ist, das man nur für sich macht, finde ich heiraten in Ordnung. Aus anderen Gründen stehe ich nicht dahinter.
Diesmal ist Cosima Weihnachten dabei. Wie versteht Sie sich denn mit Ihren Kindern?
Einfach super! Das kann ich wirklich nicht anders sagen.
Und wie läuft das Fest im Hause Möhring ab?
Weihnachten wird verteilt auf die Kernfamilie, die Großeltern, und jetzt ist ja auch noch Cosima dabei. Das müssen wir in den drei Tagen irgendwie unter einen Hut bekommen. Heiligabend feiere ich zusammen mit meinen Kindern und ihrer Mutter. Es gibt einen Tannenbaum und echte Kerzen – wie es sich gehört. Und ich hoffe, dass meine Kinder dieses Jahr etwas vortragen. Ein Gedicht oder ein paar Lieder.
Was für Geschenke gibt es?
Meine Kinder schreiben jedes Jahr Wunschzettel, über die wir immer herzlich lachen …
Wieso das denn?
Weil man mit sieben Jahren noch kein iPad geschenkt bekommt. Es muss ja Luft nach oben bleiben. Ich möchte, dass meine Kinder rausgehen, die Welt entdecken und nicht ständig vor einem Tablet hocken.
Was liegt stattdessen unter dem Tannenbaum?
Ich schenke meinen Kindern grundsätzlich etwas, mit dem sie schon an Weihnachten etwas anfangen können. Einen Zauberkasten oder Ähnliches. Traditionell, ob sie wollen oder nicht, ist auch immer ein Buch dabei. Mein Vater hat nämlich auch immer Bücher verschenkt.
Welche Traditionen gibt es bei Ihnen sonst noch?
Ich mache jedes Jahr ein sogenanntes Tier-Weihnachten. Das hat mein Vater schon mit uns gemacht. Wir gehen gemeinsam in den Wald, nehmen Nüsse mit und legen sie in die Gebüsche. Wir denken dann an die Tiere und an alle, die nicht Weihnachten feiern. Am nächsten Morgen schauen wir, was weggegessen wurde. So kommen die Kinder an die frische Luft und lernen, dass es nicht nur um Geschenke geht.

Apropos frische Luft: Für den "Winnetou"-Dreh waren Sie gut drei Monate in Kroatien und viel in der Natur. Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
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Der Geruch der Landschaft und der Pferde, der Temperatur-Unterschied zwischen den Bergen und dem Meer – das alles werde ich nie vergessen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass diese Dreharbeiten ein Highlight in meiner Karriere waren. Einzigartig in vielerlei Hinsicht: einen Western zu machen, mit Pferden zu drehen, diese berühmte Figur zu spielen. Irgendwann kann ich zu meinen Enkeln sagen: Ich war Old Shatterhand!
Und der Winnetou-Darsteller ist ja auch privat ein guter Freund geworden, richtig?
Nik und ich sind jetzt wie Brüder. Wir haben Tag und Nacht zusammen gedreht und viele intensive Momente miteinander erlebt. Das schweißt zusammen. Mittlerweile wohnt er in Berlin. Wir verbringen auch jetzt noch sooft es geht Zeit miteinander.