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Nena "Ich weiß, dass ich polarisiere"

Nena
© Picture Alliance
Als Coach bei "The Voice of Germany" motiviert sie mit ihrer Begeisterungsfähigkeit alle. Im Interview mit "Gala" präsentiert sich Nena als äußerst nachdenkliche Frau

Für Millionen Fans ist sie die lässigste Oma Deutschlands.

Für andere eine nervige Esoterikerin. Dass Nena aber immer authentisch ist, bestreitet niemand - ob sie über freie Pädagogik, Wiedergeburt oder, als Coach bei "The Voice of Germany", über ihr Bauchgefühl redet. Kurz vor dem Finale der TV-Show (14. Dezember, 20.15 Uhr, Sat.1) trifft "Gala" die Wahlhamburgerin in einer Probepause im Studio Berlin. Mit ihren kurzen dunklen Haaren, der engen Jeans und der lässigen Bluse wirkt sie frisch und fast jugendlich, im Interview spricht sie ernst und konzentriert.

Nenas aktuelles Album "Du bist gut." (ca. 14 Euro) ist auf ihrem eigenen Label erschienen.
Nenas aktuelles Album "Du bist gut." (ca. 14 Euro) ist auf ihrem eigenen Label erschienen.
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Wie fühlen Sie sich jetzt, so kurz vor dem Finale?

Ich fühle mich sehr gut. Zum einen, weil ich solche Phasen auch gerne wieder abschließe. Und der andere Grund ist, weil ich hier sehr viel Schönes erlebt und wundervolle Menschen kennengelernt habe, die mir ans Herz gewachsen sind.

Wie schwer fällt es Ihnen, Tschüss zu sagen?

Ein Abschied kann ein wunderbares Erlebnis sein, wenn man darin nicht das Ende sieht. Oft ist es sogar wichtig, sich von etwas zu verabschieden, damit etwas Neues entstehen kann. Hier in der Sendung, und das ist eine echte Qualität, werden alle respektvoll verabschiedet. Die meisten gehen aufrecht und mit einem Lächeln raus. Klar, es kullern mal ein paar Tränen. Aber das darf sein, in unserem Leben wird auch geweint.

Man nimmt Sie normalerweise als positiven Menschen wahr, der viel lacht. Wann weinen Sie?

Ich weine oft und am meisten aus Wut über mich selbst. Etwa wenn ich merke, dass ich nicht offen oder flexibel genug bin, dass ich mich noch immer von vielen meiner Muster und Programmierungen kontrollieren lasse.

"Das ist aber ein schönes Bild von Philipp und mir!", so Nena über das Foto, das sie mit ihrem Lebensgefährten, dem Produzenten
"Das ist aber ein schönes Bild von Philipp und mir!", so Nena über das Foto, das sie mit ihrem Lebensgefährten, dem Produzenten Philipp Palm, im Juni in Berlin zeigt.
© Picture Alliance

Mehr als bei Ihren Kollegen hat man bei Ihnen das Gefühl, dass Sie die Talente nicht nur musikalisch coachen, sondern auch als Menschen ...

Wenn ich der Coach Nena bin, begegne ich dem sogenannten Talent nicht als Fachfrau, sondern es ist in erster Linie eine menschliche Begegnung. Darin sind meine Kollegen und ich uns übrigens gar nicht so unähnlich. Das sind alles coole Leute, die Lust auf gute menschliche Begegnungen haben. Keiner von uns könnte sich vorstellen, andere zu demütigen und sich einen Kick daraus zu holen. Das ist nicht unser Weg.

Was ist Ihr Anliegen?

Ich finde es immer am schönsten, wenn man aus einer Begegnung das meiste rausholt - nicht um sich gegenseitig auszusaugen, sondern um einander zu stärken. Ich bin ganz gut darin, jemanden zu motivieren. Und da die meisten gar nicht mehr wissen, was in ihnen steckt, ist es mir ein echtes Anliegen, dieses Potenzial zu wecken.

Wären Sie auch eine gute Therapeutin?

Wir sind das alle! Wir begegnen uns zwar nicht offiziell als Therapeuten, aber der Austausch, der zwischen uns Menschen stattfindet, ist immer auch eine Form von Therapie.

Viele lieben Sie für solche Äußerungen, aber nicht alle kommen mit Ihrer Art klar.

Ja! (lacht) Ich weiß, dass ich polarisiere. Wir leben ständig diese Gegenpole. Oft lieben wir uns, und manchmal können wir uns nicht ertragen.

In einem Ihrer neuen Songs heißt es "So lange du dir Sorgen machst, was andere von dir denken ... gehörst du ihnen und nicht dir". Wie leicht fällt es Ihnen, mit Kritik umzugehen?

Das ist von meiner Tagesform abhängig. Negative Kritik kann mich auch treffen, ich bin immer noch ein bisschen eitel. Aber letztendlich habe ich nach all den Jahren gelernt, meinen Lotuseffekt zu aktivieren: Dann perlen die Dinge an mir ab. Das komplette Interview finden Sie in der aktuellen Gala. Sie ist ab Donnerstag, 13. Dezember, am Kiosk erhältlich.Stefanie Richter

gala.de

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