Julia Malik ist bekannte Film - und Bühnenschauspielerin. Mit ihrem Ehemann August Diehl, ebenfalls deutscher Schauspieler, hat die 39-Jährige zwei Kinder. In "Katie Fforde: Mein Sohn und seine Väter", spielt Julia Malik die alleinerziehende Mutter Karen Wood, die ihren 13-Jährigen Sohn per anonymer Samenspende empfangen hat. Mit GALA sprach sie über ihre Rolle, künstliche Befruchtung und EIfersucht in ihrer Ehe.
Am Sonntag sind Sie in dem ZDF-Film "Katie Fforde - Mein Sohn und seine Väter" zu sehen. Was hat Sie an diesem Projekt gereizt? Lag Ihnen die Thematik besonders nahe?
Karen Wood verliert das Wichtigste, was sie hat, weil sie es beschützen wollte. Sie muss sich jetzt diesen verdrängten Fehlern aus der Vergangenheit stellen und um ihren Sohn und auch um sich kämpfen, um ihren Traum von Familie. Ihr Leben ist anders gekommen, als sie es wollte und damit muss sie jetzt umgehen. Das ist eine ganz tolle Geschichte und Karen ist eine großartige Figur, so herzlich und direkt. Sie ist eine Kämpferin und dabei bleibt sie doch immer verletzlich und weich. Das mochte ich sehr.
Der Film wurde in New York gedreht, aber Sie leben in Berlin. War es schwer für Sie so weit weg von der Familie zu sein?
Ach, es war toll! Ich war alleine und konnte mich dieser Rolle hingeben, ohne danach gleich wieder Geschichten vorzulesen und Schulsachen zu packen. Es ist immer wunderschön, wenn die Familie dabei ist, und ich liebe meine Familie über alles, aber ganz ehrlich, es ist auch herrlich, sich nach der Arbeit einfach in die Badewanne zu legen oder essen zu gehen oder gar nicht mehr zu reden! Aber es war natürlich eine lange Zeit. Einmal musste ich schrecklich weinen, ich lief durch New York und habe meine Räuberbande so vermisst. Aber eigentlich hab ich fast immer gedreht oder habe die wenige freie Zeit genossen.
Hätten Sie sich vorstellen können, wenn Sie Ihren Mann nicht kennengelernt hätten, eines Tages ein Kind durch künstliche Befruchtung zu empfangen? Oder ist das ein Tabu für Sie?
Nein, wieso? Ich bin zwar selbst nie auf diese Idee gekommen, aber ich verstehe es bei anderen durchaus. Wenn es einen Kinderwunsch gibt und das biologisch nicht möglich ist. Da muss dann natürlich eine absolute Klarheit darüber sein, wer der biologische Vater ist, für das Kind, soviel weiss ich jetzt. Und es gibt auch gerade ganz aktuell den Gesetzesbeschluss, dass alle Kinder ein Recht darauf haben, zu wissen, wer ihr Vater ist und dass auch Samenspender auf Wunsch ihre Identität preisgeben.
Sie haben mit Ihrem Mann August Diehl zwei Kinder. Bleibt der Eine zu Hause, wenn der Andere gerade dreht oder auf der Bühne steht?
Ja, das ist der Wunsch. Und wir machen das schon meistens so, dass wir uns abwechseln, aber das klappt nicht immer, weil sich Projekte manchmal haarscharf überschneiden oder man einfach unbedingt bestimmte Arbeiten machen möchte oder muss, die dann aber zeitgleich liegen. Wir haben zum Glück beide ganz tolle Eltern, die für uns da sind, was ich sehr schön finde. So können unsere Kinder auch eine wunderbare Bindung zu den Großeltern aufbauen. Und dann gibt es ein paar tolle Kindermädchen, die uns schon geholfen haben. Aber manchmal ist es eben trotzdem chaotisch. Die beiden sind aber sturmerprobt und machen gutgelaunt alles mit!
Sie sind mit Ihrem Mann jetzt seit 17 Jahren verheiratet, eine ganz schön lange Zeit. Ist da Eifersucht noch ein Thema, wenn Sie in Amerika mit einem anderen Schauspieler ein Liebespaar spielen oder Ihr Mann mit Angelina Jolie (im Film "Salt", Anm. d. Redaktion) dreht?
Nein, Eifersucht ist ein bisschen langweilig! Es ist doch schön, mit diesen Kollegen zu spielen. Ich vertraue ihm total und er mir. Wir haben uns viel interessantere Sachen zu erzählen!
In dem Film haben Sie einen pubertierenden Sohn, Ihre Tochter ist noch nicht ganz so weit. Schauen Sie der Pubertät Ihrer Tochter schon mit Ehrfurcht entgegen?
Haha, manchmal ja. Und ich bin auch neugierig! Aber ich habe eine so enge Verbindung zu ihr und viel Vertrauen in unsere Beziehung. Und ich genieße die Zeit jetzt, wo die beiden noch so klein sind.
Heute Abend um 20:15 Uhr im ZDF können Sie Julia Malik in "Katie Fforde: Mein Sohn und seine Väter" sehen.