Rehaugen und ein sanftes Lächeln. Wenn Jessica Alba so vor einem sitzt, erwacht wohl in jedem Mann der Beschützerinstinkt. Dabei kann die 26-Jährige, die im Berliner "Hotel de Rome" ihren neuen Film "Fantastic Four: Rise Of The Silver Surfer" promotet, garantiert bestens auf sich selbst aufpassen. Hinter der Bambi-Fassade verbirgt sich eine intelligente Karrierefrau, die sagt, was sie denkt und auch beim Thema Politik Position bezieht.
Gala: Superheldin Sue Storm kann sich unsichtbar machen. Hätten Sie diese Fähigkeit auch gerne?
Ich wollte immer mal meinem Lieblings-Footballteam, den New England Patriots, heimlich beim Duschen zusehen. Aber Spaß beiseite: eigentlich wünsche ich mir das nur nur, wenn mir die Paparazzi allzu sehr auf die Pelle rücken.
Gala: Haben Sie privat schon mal was total Verrücktes gemacht?
In meiner Freizeit bin ich eher langweilig und restlos glücklich, wenn ich einfach nur auf der Couch abhängen kann. Ich erlebe in meinem Job genug verrückte Dinge.
Gala: Zum Beispiel?
Während der Dreharbeiten zur Komödie "Good Luck Chuck" hat mir mein Filmpartner Dane Cook versehentlich einen Vorderzahn ausgeschlagen. Es hat geblutet wie verrückt, und ich bin fast ausgeflippt. Am Ende wusste ich nicht mehr, ob ich lachen oder weinen soll. Zum Glück hat mein Zahnarzt gute Arbeit geleistet.
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Gala: Direkt danach haben Sie im Psycho-Horrorfilm "The Eye" eine unattraktive Violinistin gespielt. Da hätte die Lücke doch gepasst.
(lacht) So unsexy wie in "The Eye" war tatsächlich noch keine meiner Rollen. David Moreau, der Regisseur, hatte beim Casting nicht das heiße Girl vom "Playboy"-Titel im Kopf. Im Gegenteil: Er hatte vorher noch nie von mir gehört. Das war mein Glück.
Gala: Demnach haben Sie Ihr Image langsam satt?
Manchmal. Natürlich hat mir mein Aussehen in Hollywood Türen geöffnet, und ich bin Profi genug, um bei dem Spiel mitzuspielen. Aber ich freue mich, wenn ein Regisseur mehr in mir sieht als ein Bikini-Babe, das dekorativ über den Strand laufen kann.
Gala: 2007 laufen sechs Filme mit Jessica Alba in der Hauptrolle an. Hört sich nach einem Workaholic an.
Vielleicht habe ich es in den vergangenen 18 Monaten tatsächlich ein wenig übertrieben. Aber dafür hatte ich ja gerade ein paar Wochen frei - das erste Mal seit Jahren.
Gala: Und was stand da auf dem Programm?
Ich war viel in Europa unterwegs - in Amsterdam, Paris, Florenz. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mir ganz bewusst eine Auszeit genommen, in Cafés gesessen, Leute beobachtet, Museen besucht. Das hätte ich schon viel eher tun sollen.
Gala: Wann besuchen Sie Dänemark? Immerhin hat Ihre Mutter dänische Vorfahren.
Das steht bei mir schon lange ganz oben auf der Liste. Mal sehen, ob ich es im nächsten Jahr endlich dorthin schaffe.
Gala: Ihren ersten Agenten hatten Sie mit zwölf, zwei Jahre später katapultierte "Flipper" Sie in die Liga der Kinderstars. Wie bleibt man in Hollywood so lange skandalfrei?
Keine Ahnung, vielleicht bin ich für Exzesse einfach zu brav? (lacht) Drogen haben mich nie interessiert. Ich kann feiern, ohne mich dabei zu betrinken oder mit Kokain und Ecstasy vollzudröhnen. Ich bin bestimmt keine Heilige und dem Alkohol nicht abgeneigt - aber in meinem Leben muss alles eine gewisse Balance haben. Extreme turnen mich ab. Und bisher hatte ich auch noch nie das Bedürfnis, vor mir selbst davonzulaufen.
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Gala: Haben Sie Tipps für Britney Spears oder Lindsay Lohan?
Wer bin ich, um hier kluge Ratschläge zu geben? Offenbar müssen beide diese Erfahrungen derzeit machen. Ich glaube an die Wiedergeburt und bin sicher, dass wir mehrere Leben auf der Erde führen. Und in jedem dieser Leben müssen wir eben unterschiedliche, manchmal auch schmerzhafte und bittere Lektionen lernen.
Gala: Der Puritanismus feiert in den USA derzeit ein grandioses Comeback, die religiöse Rechte ist stark wie nie. Macht Ihnen das als selbstbewusste junge Frau Angst?
Es jagt mir höllische Furcht ein, macht mich aber auch sehr wütend - dieses rückwärtsgerichtete Denken. Es ist alles so bizarr, lähmend und schrecklich. Ich bin zum Beispiel für Gleichberechtigung Homosexueller, für das Recht auf Abtreibung und gegen die Todesstrafe. Es ist mir peinlich, wie sehr die USA in gesellschaftlichen Fragen derzeit hinter einem Großteil der Welt herhinken. Hoffentlich hat dieser Spuk bald ein Ende.
Gala: Wen präferieren Sie - Hillary Clinton oder Barack Obama?
Ich kann mir beide sehr gut im Präsidentenamt vorstellen. Mal sehen, welches Ergebnis die Vorwahlen bringen. Hauptsache, Bush ist am Ende endlich weg, und die Demokraten sind wieder an der Macht.
Gala: Kommen wir wieder zu den leichten Themen des Lebens: Wie war Eva Longorias Hochzeit?
Atemberaubend - von Anfang bis Ende. Ich freue mich riesig für Eva, dass alles so glattgegangen ist. Sie ist eine meiner besten Freundinnen, hat so ein großes Herz und verdient es einfach, glücklich zu sein.
Gala: Und, wollen Sie das Ganze irgendwann toppen?
Konkurrenzdenken ist mir fremd. Außerdem: Wie soll man eine perfekte Zeremonie noch steigern? Wenn ich wirklich einmal heiraten sollte, dann gerne in kleinerem Rahmen - vielleicht im Garten meiner Eltern.
Gala: Eine Hochzeit mit Cash Warren ist also kein Thema?
Bis jetzt sind wir ja noch nicht einmal verlobt. Alles immer schön der Reihe nach.
Gala: Und, wollen Sie das Ganze irgendwann toppen?
Konkurrenzdenken ist mir fremd. Außerdem: Wie soll man eine perfekte Zeremonie noch steigern? Wenn ich wirklich einmal heiraten sollte, dann gerne in kleinerem Rahmen - vielleicht im Garten meiner Eltern.
Gala: Eine Hochzeit mit Cash Warren ist also kein Thema?
Bis jetzt sind wir ja noch nicht einmal verlobt. Alles immer schön der Reihe nach.