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Emma Stone Freigeschwommen

Vor acht Jahren kam Emma Stone aus der Provinz nach Hollywood - jetzt steht sie vor dem ganz großen Durchbruch

Was für eine Stimme!

Dunkel und lebenserfahren klingt sie, als würde uns eine Femme fatale gegenübersitzen. Nur dass Emma Stone weder verrucht noch verheerend daherkommt. Niedlich wirkt sie, ist 1,68 Meter klein und gerade 23 geworden. Vielleicht hat sie ihre Stimme ja vom ausgedehnten Nachtleben? Jedenfalls fragt sie beim Treffen im Hamburger "Park Hyatt" gleich mal: "Was würden Sie empfehlen, wenn ich nachher noch ausgehen will?". Und dann lacht sie und tanzt ein paar Schrittchen.

Man kann sich gut vorstellen, wie die Schauspielerin, die 2009 in "Zombieland" auf sich aufmerksam machte und kommendes Jahr in der Großproduktion "The Amazing Spider- Man" zu sehen sein wird, mit ihrer Entourage über die Reeperbahn zieht. Bis es so weit ist, heißt es aber erst einmal arbeiten. Schließlich hat sie mit "The Help" einen Film zu promoten, der nach dem überraschenden US-Erfolg (Einnahmen von mehr als 160 Millionen Dollar) ab Dezember auch die deutschen Kinos erobern soll. In dem hoch gelobten Drama spielt sie eine junge Journalistin, die in den Sechzigerjahren mit einem Buch über das Leben der schwarzen Bediensteten in ihrer Heimatstadt Jackson, Mississippi, für einen Skandal sorgt.

Sie spielen eine Frau, die von der Uni nach Hause kommt und feststellt, dass alle ihre Freundinnen bereits Familien und Häuser haben. Kennen Sie das auch privat?

Ja, die meisten meiner Freunde sind älter als ich, einige von ihnen sind bereits verheiratet, und eine Freundin ist gerade schwanger. Es ist ein seltsames Gefühl, wenn deine Freundinnen plötzlich anfangen zu heiraten.

Warum? Ist das für Sie gar kein Thema?

Ich verstehe nicht, warum einige es mit dem Heiraten so eilig haben. Ich kann mir das noch nicht vorstellen. Ich lebe in New York. Da ist sowieso alles ganz anders als in Scottsdale, Arizona, wo ich aufgewachsen bin.

Im Film haben Sie ein Kindermädchen. Hatten Sie in Ihrer Kindheit auch so jemanden?

Meine Mutter war mein Kindermädchen. Sie hat mich auch immer darin bestärkt, meine Träume zu verfolgen und nicht locker zu lassen. ...

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Und diese Träume kannten nur ein Thema: Schon als Elfjährige wusste Emma Stone sicher, dass sie Schauspielerin werden wollte. Mit 15 zog sie mit ihrer Mutter Krista nach Los Angeles, ein Schritt, von dem Emma ihre Eltern mit einer Powerpoint-Präsentation überzeugte - als Soundtrack wählte sie Madonnas Song "Hollywood". Die Mühen haben sich gelohnt: Mittlerweile wird Emma Stone als eine der heißesten Newcomerinnen gehandelt. "Spider-Man" könnte 2012 ihr Sprung in die A-Liga werden. Mit Filmkollege Andrew Garfield soll sie laut US-Medien zusammen sein, nachdem im Juni ihre Liebe zu Kieran Culkin, den sie ebenfalls am Set kennengelernt hatte, nach nur acht Monaten zerbrach. Fragen zu ihrem Liebesleben wiegelt Emma mit einem "Das ist privat" ab. Dabei lächelt sie unsicher und fast entschuldigend. In diesem Moment gibt sie wieder das Küken. Vielleicht ist der Status der Beziehung noch nicht richtig geklärt. Garfield gilt nach "The Social Network" schließlich ebenfalls als Star der Zukunft. ...

"The Help": Mississippi, 1962: Die Journalistin Skeeter (Emma Stone, 2. v. l.) stößt bei ihren Freundinnen auf Unverständnis, we
"The Help": Mississippi, 1962: Die Journalistin Skeeter (Emma Stone, 2. v. l.) stößt bei ihren Freundinnen auf Unverständnis, weil sie sich für die Rechte der Schwarzen engagiert. Packendes Drama, ab 8. Dezember im Kino.
© PR/Dreamworks

Sie haben in Actionfilmen gespielt, aber auch in romantischen Komödien und jetzt in einem Drama. Wonach suchen Sie Ihre Rollen aus?

Wenn ich ein Drehbuch lese, denke ich nicht darüber nach, ob es eine gute Komödie oder ein gutes Drama ist, sondern ob die Geschichte gut ist. Nachdem ich das Skript gelesen hatte, habe ich mir das Buch dazu besorgt und es sofort verschlungen.

Kommen Sie dazu, etwas anderes als Drehbücher zu lesen?

Ich habe lange nicht gelesen und zu viel Zeit im Internet verschwendet. Dann habe ich mich bei Facebook abgemeldet, weil ich süchtig nach dem Spiel Farmville wurde. Dadurch habe ich jetzt wieder mehr Zeit zum Lesen. Am liebsten mag ich gerade Salinger und Hemingway. Judith Nieke

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