Sein Aftershave erfüllt die Suite
des New Yorker Hotels "Trump Soho". Markant, aber nicht aufdringlich. Er trägt seine Locken lässig gestylt und dazu ein Lächeln, das die perfekten Zahnreihen umrahmt ... Bradley Cooper ist der Typ Mann, mit dem Frauen am Samstagvormittag im Bett Croissants zerkrümeln möchten. Theoretisch könnten sie das jetzt auch: Er ist wieder Single. Über die Trennung von Renée Zellweger will er nicht sprechen, dafür aber über die wichtigste Frau in seinem Leben. Und über seinen neuen Thriller "Ohne Limit", in dem er einen Mann spielt, der mittels einer Wunderdroge die Welt erobert. Privat braucht Cooper keine Hilfsmittel. Da reicht sein Charme.
Sie sollen ja seit Kurzem mit einer Frau zusammenleben ...
Das stimmt. Meine Mutter lebt seit knapp drei Monaten bei mir. Der konkrete Anlass war zwar ein sehr trauriger: Mein Vater ist im Januar gestorben. Aber ich hatte eh schon immer ein sehr enges Verhältnis zu ihr. Wir reisen auch viel zusammen. Es gibt bestimmt Menschen, die so viel Nähe merkwürdig finden. Für mich ist das aber völlig normal. Vielleicht liegt es daran, dass ich - durch meine Mutter - Halbitaliener bin.
Wer kocht bei Ihnen zu Hause?
Ich! Denn ich koche einfach besser als meine Mutter. Ich koche nie nach Rezept, ich improvisiere. Was immer im Kühlschrank liegt, wird verarbeitet.
Als Kind wollten Sie sogar Koch werden, richtig?
Ja. Allerdings habe ich schon früh festgestellt, dass es mir vermutlich noch mehr Spaß macht, einen Koch zu spielen, als hauptberuflich diesen Job auszuüben. Da wusste ich: Die Schauspielerei ist meine Bestimmung.
Der Mann, den Sie in Ihrem neuen Film "Ohne Limit" spielen, räumt zunächst mal seine chaotische Wohnung auf. Wie müssen wir uns Ihr privates Zuhause vorstellen?
Manchmal lebe ich sehr gern im Chaos. Manchmal brauche ich aber auch penible Ordnung. Das kommt auf meine Verfassung an. Grundsätzlich ist mir mein Umfeld, meine Wohnung schon enorm wichtig. Es gibt ja Männer, bei denen das eine untergeordnete Rolle spielt. Zu dieser Kategorie gehöre ich nicht.
Sie haben für "Ohne Limit" mit Robert De Niro vor der Kamera gestanden. Schlotterten Ihnen da die Knie?
Ein wenig nervös war ich schon. Er ist schließlich der Grund, weshalb ich Schauspieler werden wollte. Ich habe vor ein paar Jahren mal für seinen Film "Everybody's Fine" vorgesprochen. Er sagte: "Du bekommst die Rolle nicht, aber ich sehe etwas in dir." Später war ich dann Jurymitglied beim Tribeca Film Festival, das er ja ins Leben gerufen hatte. Bei einem Mittagessen sah ich ihn, stürzte begeistert auf ihn zu - aber er hatte nicht die leiseste Ahnung, wer ich bin. (lacht)
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Spätestens seit Ihrer Komödie "Hangover" im Jahr 2009 dürften Sie in der Branche bekannt sein.
Ich bin wirklich froh, dass ich diesen Film gemacht habe. Die hätten mich ja nie für "Ohne Limit" engagiert, wenn er nicht so ein Knaller geworden wäre. Dabei war Phil in "Hangover" definitiv eine meiner schwierigsten Rollen. Dieser Typ sollte sexy und selbstbewusst sein, ein echter Kerl. So habe ich mich selbst nie gesehen. Ich war so nervös, als ich die Zusage bekam. Ich wusste einfach nicht, ob ich die Eier haben würde, diese Rolle mit Leben zu füllen.
Sebastian Stern