Große Aufregung um "Das Taumschiff". Seit Monaten ist die ZDF-Fernsehreihe in aller Munde - erst der Ausstieg von Publikumsliebling Heide Keller, 78, die 37 Jahre lang die Chefhostess Beatrice von Ledebur verkörperte, dann der skandalöse Weggang von Kapitän Sascha Hehn, 65, und schließlich die Neubesetzung durch Schlagerstar Florian Silbereisen, 38.
Doch während Silbereisen zu seiner neuen Aufgabe schweigt, platzt es aus den beiden Aussteigern heraus. Heide Keller kritisiert öffentlich die Wahl des neuen Kapitäns und Sascha Hehn lästert gleich in mehreren Interviews über die Produktionsbedingungen. Das geht einer anderen ehemaligen "Traumschiff"-Darstellerin mächtig gegen den Strich: Inka Bause, 50.
Inka Bause nimmt Florian Silbereisen in Schutz
Die "Bauer sucht Frau"-Moderatorin spielte zwischen 2009 und 2012 in acht Folgen des "Traumschiffes" die Rolle der Fitnesstrainerin Inka. Dass ihre damalige Kollegin Heide Keller in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur angab, Florian Silbereisen für eine "totale Fehlbesetzung" zu halten, weil man das "Traumschiff" nicht mit einem "fröhlichen Jungen, der mit guter Laune zu Musik auf der Bühne rumhüpft" verbinde, findet sie nicht gut.
Im GALA-Interview bei der Taufe des Kreuzfahrtschiffes "MSC Grandiosa" in Hamburg verrät sie: "Ich mag Heide Keller sehr, aber ich kann nicht verstehen, dass man Showbusiness und Realität durcheinander bringt. Natürlich ist er kein richtiger Kapitän. Wahrscheinlich wäre er im wahren Leben auch zu jung, um ein Kapitän sein zu können. Aber Heide Keller ist im wahren Leben auch keine Chef-Stewardess. Wir machen Unterhaltung und Florian Silbereisen ist einer der erfolgreichsten Unterhaltungskünstler im deutschen Fernsehen. Ich finde es wunderbar, dass er diesem Schiff einen neuen Anstrich gibt und gönne ihm das auch von Herzen. Ich kann mir keinen charmanteren Entertainment-Kapitän vorstellen."

Dass Florian Silbereisen kein richtiger Schauspieler ist, ist für Inka Bause kein Problem: "Ja, er ist kein Schauspieler. Aber ich bin auch keine Schauspielerin. Und Roy Black war auch kein Schauspieler. Aber das ist eben Entertainment. Da werden Leute ausgewählt, die in einer Sparte sehr erfolgreich sind und dadurch ziehen. Er soll ja jetzt nicht bei den Bayreuthter Festspielen Shakespeare spielen."
Kritik an Sacha Hehns Lästerei
Doch nicht nur Heide Keller, auch Sascha Hehn äußerte sich nach seinem Ausstieg kritisch über das "Traumschiff". Wie "Spiegel Online" Hehn zitiert, sei die Serie nicht nur lieblos produziert worden, sondern auch alte Handlungsstränge noch einmal aufbereitet worden. Von "Fließbandarbeit" ist gar die Rede. Seinem Nachfolger wünsche er jedoch viel Glück. "Ich habe dem Flori geraten 'Lass dich nicht verbraten, da musst du aufpassen!' Er ist auch nur ein Spielball der Mächte", erzählte Hehn auf dem Oktoberfest gegenüber GALA.
Inka Bause empfindet Hehns Haudrauf-Methode allerdings als nicht so nett: "Ich mag es nicht, wenn man über Kollegen schlecht redet. Ich bin zwar ein absoluter Sascha Hehn-Fan und mag ihn als Schauspieler sehr, aber ich kenne ihn nicht privat. Es wird schon seine Gründe haben, warum er nicht mehr dabei ist. Es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen. Allerdings finde ich, wenn man geht, gehört es sich nicht, über den Nachfolger schlecht zu reden. Das macht man nicht."
Zu Sascha Hehns Verteidigung muss allerdings an dieser Stelle erwähnt werden, dass er sich zwar kritisch über die Verantwortlichen des "Traumschiffs" äußerte, nie allerdings über Florian Silbereisen als neuen Kapitän.
Verwendete Quellen: eigenes Interview, Deutsche Presse-Agentur, Spiegel Online