Der amerikanische Sender "CNN" beauftragte 2012 den Oscar-prämierten Filmemacher Charles Ferguson, eine Dokumentation über Hillary Clinton zu drehen. Immerhin wird erwartet, dass die ehemalige US-Außenministerin 2016 beim Präsidentschaftswahlkampf für die Demokraten antreten könnte, um Nachfolgerin von Präsident Barack Obama zu werden.
Doch das Projekt, in dem auch die politischen und finanziellen Aktivitäten des Ehepaars Clinton unter die Lupe genommen werden sollte, wurde nun noch vor dem Drehbeginn gestoppt. Dies bestätige eine CNN-Sprecherin gegenüber verschiedenen US-Medien und betonte, die Entscheidung sei gefallen, weil Charles Ferguson ausgestiegen sei. Man verstehe und respektiere seine Entscheidung, hieß es.
In einer Kolumne in der "Huffington Post" beschreibt Charles Ferguson selbst am Montag (30. September) die Gründe für seinen Ausstieg: Aus dem Umfeld der Clintons, von ihren Mitarbeitern und von der Demokratischen Partei sei er unter Druck gesetzt worden - und das bereits kurz nach seiner Vertragsunterzeichnung mit CNN 2012. Hillary Clinton selber sei zu keinem Interview bereit gewesen, so beschreibt der Filmemacher. "Ich hätte gerne alles erforscht. Aber als ich bei Leuten für Interviews anfragte, musste ich feststellen, dass niemand, und ich meine wirklich niemand, bereit war, mir bei diesem Film zu helfen. Kein Demokrat, kein Republikaner - und ganz sicher niemand, der mit den Clintons arbeitet, mit ihnen Kontakt haben will oder von einer Position in der Hillary-Clinton-Regierung träumt." Charles Ferguson wertete das Aus für seinen Film als "Sieg für die Clintons"
Auch eine NBC-Miniserie, in der die Schauspielerin Diane Lane die ehemalige First Lady spielen sollte, wird nicht gedreht. Die Serie sollte sich mit Hillary Clinton als Ehefrau, Mutter, Politikerin und Kabinettsmitglied von 1998 bis heute beschäftigen. Nun ließ der Sender aber, kurz nachdem die Nachricht über das Ende der CNN-Dokumentation durchsickerte, verlauten, man habe sich nach einer "Überprüfung und Priorisierung" der Film- und Miniserien-Sparte entschieden, die Serie nicht zu realisieren. Weitere Gründe wurden nicht genannt.
Wie aber unter anderem die "USA Today" berichtet, stieß auch das NBC-Projekt auf wenig Gegenliebe: Die Republikaner hätten gefürchtet, das Ganze werde ein Clinton-freundlicher "Infomercial", der deren möglichen Wahlkampf umsonst Werbung liefern könnte. Im August hatte die Partei darüber hinaus angedroht, sowohl CNN als auch NBC bei den republikanischen Debatten im Vorwahlkampf zu boykottieren.