"Ich werde an dieser Krankheit sterben"
Er vor wenigen Wochen sprach Mankell in einem bewegenden Interview über seine Erkrankung.
Diagnose: Lugenkrebs
Henning Mankell war krank, schwer krank. Vor anderthalb Jahren stellten Ärzte die niederschmetternde Diagnose: metastasierter Lungenkrebs. Seitdem kämpfte der schwedische Bestseller-Autor ("Mord im Herbst") gegen sein Schicksal und gab vor einigen Wochen dem Magazin "Stern" detailliert Auskunft über seinen Gesundheitszustand. "Ich werde wohl an dieser chronischen Krankheit sterben, ja", sagte Mankell. Nur den Zeitpunkt kenne er nicht.
"Die erste Chemotherapie hat ganz gut angeschlagen", verriet der Schöpfer des Kommissars Kurt Wallander. Auch andere Therapieformen habe er ausprobiert, um den Tumor in seinem Körper einzudämmen - ausgenommen harte Bestrahlungen. Lesen konnte er auch wieder. Aufgrund der Nebenwirkungen der Behandlungen hatte er vorübergehend seine Augen nicht offen halten können.
"Ich war sehr weit unten in einer Grube"
Bei Mankell wurde am 8. Januar 2014 ein Muttertumor in der Lunge festgestellt, der bereits eine Metastase im Nacken gebildet hatte. Aufgrund von Schmerzen in diesem Bereich ging der Schriftsteller zum Arzt, der anschließend die bittere Diagnose gestellt hatte. Die Zeit danach war für Mankell alles andere als leicht: "Ich war sehr weit unten in einer Grube und musste mich langsam an einem Seil wieder hochziehen." Nach zwei Wochen habe er allerdings die Kontrolle über sich zurück gehabt.
Heute, am Montag den 5. Oktober, dann die traurige Nachricht: Henning Mankell ist im Alter von 67 in Göteborg gestorben. Er hinterlässt seine dritte Frau Eva Bergmann sowie seine vier erwachsenen Söhne.
Henning Mankell war Autor der in Deutschland sehr beliebten Krimiromane um den Kommissar "Kurt Wallander". Zahlreiche Romane der Buch-Reihe wurden verfilmt. Für den NDR hat Mankell außerdem zwei Kiel-"Tatorte" geschrieben. Er ist mit der Regisseurin Eva Bergmann, der zweiten Tochter des legendären schwedischen Regisseurs Ingmar Bergmann, verheiratet. Er hat vier Söhne aus früheren Ehen und Beziehungen.