Heidi Klum, 45, und Tom Kaulitz, 29, gehören zu den Promi-Paaren, über die wirklich jeder spricht. Seit Ende 2018 sind die "Germany's Next Topmodel"-Chefin und der "Tokio Hotel"-Gitarrist verlobt, noch in diesem Jahr soll die Traumhochzeit gefeiert werden. Heidi ist happy. Und das zeigt sie ganz öffentlich in den Sozialen Medien – in ziemlich regelmäßigen Abständen. Warum die 45-Jährige das so macht, erklärt Dr. Beatrice Wagner, Paar- und Sexualtherapeutin aus München.
Heidi Klum: Liebesbotschaften an Tom Kaulitz
Aktuell tourt Tom mit seiner Band "Tokio Hotel" durch Europa, während Heidi allein in Los Angeles zurückbleibt. Prompt postete das Model ein Video von "Hans" und "Franz" – so der selbstgewählte Name ihrer Oberweite – in ihrer Instagram-Story. Offenbar eine ziemlich freizügige Botschaft an ihren Liebsten. "Diese Liebes-Offensive macht mich misstrauisch", so Wagner gleich zu Beginn des Gesprächs mit GALA.
Klar, zu zeigen, wie verliebt man ist, und dem Partner romantische Nachrichten zu schicken, ist natürlich etwas Schönes. Das findet auch die Expertin: "Das ist toll. Das wünscht man sich." Doch in Heidis Fall fällt ihr etwas dabei auf: "Ich frage mich nur: Warum muss die ganze Welt daran teilhaben? Alles öffentlich zu machen, das widerspricht dem Wesen der Liebe." In einer Beziehung gehe es schließlich um Intimität.
Die Liebe als Marketingstrategie
Kann es vielleicht sein, dass Heidi etwas ganz anderes bezwecken möchte? Dazu Wagner zu GALA: "Vielleicht hat das etwas mit Marketing zu tun. Sie bringen sich damit wahnsinnig ins Gespräch." Dabei sind Heidi und Tom für manche sogar echte Vorbilder. "Jede Frau, die das sieht, freut sich und denkt: 'Der Zug ist ja doch noch nicht für mich abgefahren, ich kann mich vom Alter her auch nach unten orientieren'", erklärt die Therapeutin.
Trotzdem sieht sie das Ganze kritisch: "All die positiven Aspekte, die man mit den beiden verbindet, haben für mich auch Marketing-Aspekte. Für mich ist die Botschaft: Schaut her, ich habe einen jungen Kerl. Er ist ein öffentlicher Jungbrunnen für sie." Deshalb scheut Wagner auch den Vergleich mit der französischen Präsidenten-Gattin Brigitte Macron, 65, nicht. Diese wirke durch ihren Mann, Emmanuel Macron, 41, ebenfalls jünger.
Kann das auf Dauer gut gehen?
Während Heidi Klum die Beziehung im Netz zelebriert, zeigt sich ihr Liebster eher verhalten. Toms Auftritte im Web sind spärlich. Fotos von seiner Verlobten? Fehlanzeige. Birgt dieses Ungleichgewicht nicht ein hohes Streit-Potenzial? "Wenn das so uneinheitlich gehandhabt wird, wie man mit der Öffentlichkeit umgeht, und sie tatsächlich intime Fotos postet und er das gar nicht macht, dann ist zu vermuten, dass tatsächlich eine Dissonanz da ist", weiß die Expertin.
Unbedenklich sei es nur, wenn die beiden klare Absprachen haben. Also wenn auch Tom völlig klar ist, dass seine Angebetete mit ihrem Social-Media-Verhalten eine Strategie verfolgt. Generell rät Wagner Paaren allerdings zur Vorsicht: "Ich würde das nicht zur Nachahmung empfehlen. Jedes Pärchen, das jetzt nicht aus öffentlichen Personen besteht, hat keine Veranlassung, sein Privatleben in den Sozialen Medien zu teilen. Man weiß nicht, wo die Daten hinkommen. Die ganze Welt kann das sehen und irgendwann ist man nicht mehr zusammen und es wird einem die ganze Zeit unter die Nase gerieben."
Verwendete Quellen: Instagram