Eine Handvoll Menschen versammelte sich vorigen Freitag auf einem Friedhof im französischen Vernon. Auf einem Grabstein aus dunklem Marmor, an dessen Seite fünf Namen in goldener Gravur prangen, steht fortan ein sechster: Christine Kaufmann. Die Schauspielerin, die bereits am 28. März mit 72 Jahren einem Krebsleiden erlag, fand im Familiengrab neben ihrer Mutter, ihrer Großmutter, den Urgroßeltern und einer Tante endlich die letzte Ruhe. Zehn lange Wochen hatte es gedauert, bis die Überführung der Urne und etliche Behördengänge vollzogen waren. Nun der Abschied – der besonders traurig war.
Die Töchter fehlten auf der Trauerfeier
Ausgerechnet Christine Kaufmanns Töchter erschienen nicht zur Beerdigung. Alexandra Curtis, 52, die in Tampa, Florida, lebt, war berufsbedingt verhindert und bekam von ihrem Arbeitgeber keinen Urlaub, schrieb die "BILD". Ihre Schwester Allegra Curtis, 50, will erst zwei Tage zuvor aus der Presse von der Urnenbeisetzung erfahren haben – weshalb sie in einem Interview mit RTL ihrem Onkel Hans-Günther Kaufmann, 73, der die Trauerfeier organisiert hatte, schwere Vorwürfe machte. Allegra sagte: "Ich wäre schon gerne da gewesen. Aber ich wurde nicht eingeladen." Und fuhr fort:
Hans-Günther Kaufmann verwundern Allegras Aussagen sehr. Sie und ihre Schwester hätten von der Beerdigung gewusst, erzählt er GALA.
betont er. Dem Fotografen sind die Streitigkeiten mit seiner Nichte unangenehm.
Streitigkeiten in der Familie
Schon zuvor hatte es Ungereimtheiten zwischen ihm und Allegra gegeben, heißt es aus dem Umfeld der Familie. Sie soll eine öffentliche Trauerfeier und Beisetzung in München bevorzugt haben. Hans-Günther Kaufmann entschied sich aber für das Familiengrab in Frankreich. Seine Schwester Christine hatte ihm einen Zettel hinterlassen. Sie schrieb, sie habe ein Leben lang bereut, sich der eigenen Mutter nicht gebeugt zu haben. Nun ruht sie neben ihr.
Versöhnliche Schritte
Allegra Curtis hat vorigen Freitag zwei Kerzen für ihre Mutter angezündet. Sie hat ihr Lieblingsparfum versprüht, ihren Schmuck betrachtet und ein Gebet gesprochen. Im Herbst will sie in Vernon die "Celebration of Life"-Feier zu Ehren ihrer Mutter besuchen. Ihr Onkel wird auch da sein.
Und sie will sich mit ihm aussprechen, wie sie sagt.