Es gibt Dinge, die sind wichtiger als der Oscar - findet zumindest George Clooney. Der ließ die Verleihung der Academy Awards in diesem Jahr nämlich ausfallen, um stattdessen Zeit in London zu verbringen. Wie "dailymail.co.uk" berichtet, ist der 52-Jährige in der britischen Hauptstadt, um zu arbeiten. Dass seine angebliche Freundin Amal Alamuddin hier wohnt, entschädigt wohl für sämtliche verpassten Oscar-Partys. Die beiden sollen im Moment viel Zeit miteinander verbringen, wie die "Daily Mail" weiter schreibt.
Dabei hätte Clooney allen Grund gehabt, in Los Angeles kräftig zu feiern. Der Film "Gravity", in dem er eine nicht unbeachtliche Nebenrolle spielt, gewann schließlich sieben Oscars, unter Anderem den für die beste Regie von Alfonso Cuaron. Ein weiteres Argument für ihn, in L. A. zu bleiben: Sandra Bullock - "Gravity"-Filmpartnerin und noch dazu eine gute Freundin von George Clooney - kam allein zur Oscar-Verleihung und musste sich in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" ihrer Kollegin Cate Blanchett geschlagen geben. Bullock hätte also einen Freund an ihrer Seite an dem Abend gut gebrauchen können.
Doch George Clooney scheint im Moment ganz andere Dinge im Kopf zu haben. In letzter Zeit jettete er um die Welt, um seinen Film "Monuments Men - Ungewöhnliche Helden" zu promoten, unter Anderem machte er Halt in Washington, D.C., wo er - übrigens in Begleitung von Amal Alamuddin - US-Präsident Barack Obama und dessen Frau Michelle Obama seinen Film vorstellte. Clooney und Alamuddin hätten dabei Händchen gehalten, wie Harry Ettlinger, ein Weltkriegsveteran, der ebenfalls eingeladen war, zu Protokoll gab.
Clooney und Alamuddin haben sich im vergangenen Herbst in London kennengelernt. Die 36-jährige Alamuddin, die in Beirut geboren worden ist, ist Anwältin und auf internationales Recht spezialisiert. Seit 2011 vertritt sie den WikiLeaks-Gründer Julian Assange, der gegen seine Auslieferung in sein Heimatland Schweden kämpft. Wie "people.com" berichtet, ist Alamuddin außerdem Beraterin von Ex-UN-Generalsekretär Kofi Annan. George Clooney, der sich selbst politisch engagiert, scheint Gefallen an ihre gefunden zu haben. Offiziell gibt es zu der Beziehung aber noch kein Statement.
Übrigens war George Clooney nicht der einzige Hollywoodstar, der die Oscars geschwänzt hat: Ben Affleck beispielsweise drückte sich um die mehr als drei Stunden lange Verleihung. Letztes Jahr holte er sich einen Oscar für "Argo" ab; bei dem Drama, das als bester Film ausgezeichnet wurde, hatte er Regie geführt und die Hauptrolle übernommen. In diesem Jahr hatte er keinen Film im Rennen und schickte seine Frau Jennifer Garner, die sich sichtlich über den Triumph ihrer "Dallas Buyers Club"-Kollegen Matthew Mcconaughey und Jared Leto freute, allein zu der Veranstaltung. Die anschließenden Feierlichkeiten wollte er sich aber in keinem Fall entgehen lassen. Pünktlich zur "Vanity Fair Oscar Party" schlug Affleck nämlich dann auf.
Auch Naomi Watts und Jessica Biel mussten ohne ihre Ehemänner über den roten Teppich der Academy Awards schreiten. Im Interview mit "ProSieben"-Moderator Steven Gätjen verriet Naomi Watts, dass ihr Mann Liev Schreiber am nächsten Tag sehr früh morgens aufstehen müsse: "Er wird früh abgeholt, dann geht's für ihn zum Dreh".
Auch Justin Timberlake, der Mann von Jessica Biel, musste aus beruflichen Gründen passen. Der Entertainer befindet sich gerade auf Tour, er spielte am Wochenende mehrere Konzerte in Boston und New York. Wie sein Kollege Jared Leto, der gerade mit seiner Band "30 Seconds to Mars" die Welt bereist, die Tour zu unterbrechen und kurz nach Los Angeles zu fliegen, kam für den 33-Jährigen nicht infrage.
Er hatte erst in der vergangenen Woche wegen nicht näher beschriebener gesundheitlicher Probleme ein Konzert abgesagt und wollte nicht noch mehr Fans enttäuschen. Er verfolgte aber bei Twitter die Oscar-Verleihung. Vor allem retweetete er Äußerungen von Twitter-Usern, die das Aussehen seiner Frau lobten.
Das Fehlen einer Person fiel während der Oscar-Verleihung ganz deutlich auf, immerhin zählte sie zu den Nominierten. Judi Dench, die für ihre Leistung in "Philomena" nebem Cate Blanchett ins Rennen um den Oscar als beste Hauptdarstellerin gegangen war, schaffte es nicht, nach Los Angeles zu kommen. Cate Blanchett erklärte in ihrer Dankesrede, dass die 79-Jährige gerade in Indien sei. Dort dreht die Britin die Fortsetzung von "The Best Exotic Marigold Hotel". "Ein weiterer Beweis dafür, dass Filme mit starken Frauen sehr erfolgreich an den Kinokassen sein können. Sogar so erfolgreich, dass man Sequels davon dreht", sagte Cate Blanchett.
Davor hatte sie schon betont, dass ihr eigener Triumph ein Zeichen dafür sei, dass sich für die Frauen im Film etwas ändern würde, womit sie sehr offen Kritik daran äußerte, dass Frauen in Hollywood nach wie vor sehr viel schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen.