Anzeige
Anzeige

Der Aufstand der Spielerfrauen Nach Lisa Müller mischt sich auch die Ehefrau von Ribéry ein

Lisa Müller, Wahiba Ribéry.
Lisa Müller, Wahiba Ribéry.
© Getty Images
Die Zeit, in der Spielerfrauen nur ein nettes Accessoire der erfolgreichen Fußballer sind, ist nun endgültig vorbei. Lisa Müller und Co. haben eine klare Meinung und machen auch vor Trainern und Schiedsrichtern nicht Halt. Aber worum gehts in der Debatte eigentlich?

Der FC-Bayern steckt in einer tiefen Krise und Trainer Nico Kovač, 47, muss sich nicht nur Kritik aus der Branche anhören, sondern auch heftige Anfeindungen seitens der Spielerfrauen. Findet abseits des Platzes gerade eine Revolution statt? 

Dortmund - Bayern: Wahiba Ribéry pöbelt gegen Manuel Gräfe

Wahiba Ribéry, die Ehefrau von Mittelfeldspieler Franck Ribéry, 39, schrieb am vergangenen Samstagabend noch in ihrer Instagram-Story, dass sie keine Lust habe, am Sonntag in der "Bild"-Zeitung zu erscheinen. Sie kündigte damit an, sich nicht zu dem Spiel zu äußern. Doch kurze Zeit später tat sie das Gegenteil und wetterte gegen Schiedsrichter Manuel Gräfe: "Unglaublich. Aber verdammt, Schiri mach deine Augen auf. Echt widerlich. Diese Inkompetenz ekelt mich am Fußball an. Das ist unglaublich!" Eine heftige Wortwahl, für die es auf dem Platz eine saftige Geldstrafe gegeben hätte.

Lisa Müller legte vor

Mit dieser lautstarken Meinung schließt sich Wahiba Ribéry ihrer Kollegin Lisa Müller, 26, an. Ihr Gatte Thomas Müller, 28, wurde beim Spiel gegen den SC Freiburg erst in der 71. Minute eingewechselt, woraufhin Lisa auf Instagram ordentlich Dampf abließ: "Mehr als 70 Min., bis der mal nen Geistesblitz hat." Damit bezieht sie sich treffsicher auf die Entscheidung von Trainer Nico Kovač, dem die abfällige Bemerkung wohl eher weniger begeistert hat. Und auch Thomas Müller selbst zeigt sich auf der anschließenden Pressekonferenz nicht mit seiner gewohnt guten Laune. So fand er die Aktion seiner Frau "nicht unbedingt super", wie er auf Sky gestehen musste. "Es war aus der Emotion heraus. Sie liebt mich halt."

Ewald Lienen: "Von ner Frau sowieso"

Derweil fand ein anderer Mann deutlichere Worte. Ewald Linien, der Technische Direktor des FC St. Pauli, zeigte sich auf Sky fassungslos: "Das ist ein absolutes No-Go, lächerlich. Von ner Frau sowieso." Ein Statement, das auf Twitter Wellen schlägt. Für User geht es hier nicht mehr um Fußball, sondern um Sexismus. Den Spielerfrauen würde keine eigene Meinung mehr zugetraut werden, stattdessen plappern sie nämlich nur nach, was ihr Mann Zuhause erzählen würde. "Zurück an den Herd!", lautet das Motto vieler traditioneller Fußball-Fans, während andere hinter Lisa und Co. stehen.  

Zündstoff für die Ehe von Thomas Müller & Lisa?

Wegen fieser Anfeindungen stellte Lisa sogar die Kommentarfunktion auf Instagram aus und löschte sämtliche Pärchenfotos mit Thomas. Es lässt sich vermuten, dass sowohl im Hause Müller als auch bei den Eheleuten Ribéry privat über die aktuelle Debatte diskutiert wird.

Die Revolution der Spielerfrauen

An der Wortwahl, insbesondere von Wahiba Ribéry, kann man natürlich noch feilen, denn Meinungen lassen sich ohne Zweifel konstruktiver formulieren. Insgesamt sind Aussagen á la "Von ner Frau sowieso", nicht unbedingt weniger angebracht. 

Während der WM 1994 forderten Bianca Illgner und Angelika Häßler auf, bei ihren Männern schlafen zu dürfen. Viele männliche Fans sind heute noch der Meinung, dass durch diese Forderung das fragile Gleichgewicht des Teams durcheinandergebracht wurde, wodurch die Mannschaft im Viertelfinale versagte. Seitdem hat sich einiges geändert. Jürgen Klinsmann, 54, ehemalige Trainer der Nationalmannschaft, war seiner Zeit schon der Meinung, dass "die Partner in dem großen Puzzle ihren Beitrag zum Gelingen leisten". Auch unter der Leitung von Joachim Löw, 58, waren Ehefrauen und Kinder stets an der Seite der WM-Jungs. Und so kann man den treuen Begleiterinnen auch eine gewisse Expertise zumuten, wenn sie ihren kickenden Gatten stets auf und neben dem Platz unterstützen. Was von allen Seiten nun noch geübt werden muss, sind Respekt und Tonfall. 

Quellen: FAZ, Focus, Sky

Gala

Mehr zum Thema

Gala entdecken

VG-Wort Pixel