Wahrscheinlich denken beim NDR noch so einige Mitarbeiter mit Grausen an die Kür des deutschen Kandidaten für die Eurovision Song Contests 2015 und 2016 zurück: Erst hatte Andreas Kümmert (30, "Heart of Stone") mit seinem Teilnahme-Verzicht die ganze Unternehmung blamiert. Dann wurde die geplante Wahl Xavier Naidoos, 44, zum deutschen Vertreter zum Politikum. 2017 will man nun offenbar nichts mehr anbrennen lassen: Dann soll vom TV-Publikum ein unbekannter Newcomer zum Pop-Gesandten gewählt werden, wie die ARD am Mittwoch mitgeteilt hat.
Lena, Tim Bendzko und Flori Silbereisen in der Jury
Bereits jetzt können sich Nachwuchskünstler online bewerben. Und auch der Modus für den deutschen ESC-Vorentscheid ist schon komplett ausgetüftelt: In zwei Castingrunden werden fünf junge Leute als Bewerber ausgewählt. Sie dürfen dann am 9. Februar vor Moderatorin Barbara Schöneberger, 42, und einer Jury aus Lena Meyer-Landrut, 25, Tim Bendzko (31, "Ich laufe") und Florian Silbereisen, 35, eigens von "international erfolgreichen Produzenten" geschriebene Songs trällern.
Die Entscheidung trifft das Publikum
Der Witz: Die Jury kann bei der Kür des Kandidaten für "Kiew 2017" gar nicht mitreden. Entscheiden soll das Publikum der Live-TV-Show. Auch ausländische Zuschauer werden per App ein Stimmungsbild abgeben können. ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber, 57, erhofft sich endlich wieder Erfolg beim ESC, statt eines deprimierenden "Germany, zero points". Die besten Ergebnisse habe Deutschland zuletzt mit Casting-Siegern erzielt - mit Lena, Max Mutzke und Roman Lob, betonte Schreiber. Eine Garantie bringt das Casten gleichwohl nicht: Auch Jamie Lee, 18, war 2016 als Casting-Heldin angetreten - und kehrte als Letztplatzierte aus Stockholm zurück.