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Eric Idle wird 80 Jahre alt Was treiben die Monty-Python-Quatschköpfe?

Eric Idle lehrte uns: "Always Look on the Bright Side of Life" - er selbst tut dies seit nun 80 Jahren.
Eric Idle lehrte uns: "Always Look on the Bright Side of Life" - er selbst tut dies seit nun 80 Jahren.
© imago/Starface
Als Mitglied von Monty Python war Eric Idle maßgeblich für die Musik zuständig. Was macht das Geburtstagskind und wie geht es den Kollegen?

Fröhliches Pfeifen, dazu die Einstellung "Always Look on the Bright Side of Life" und zwischendurch am Kreuz baumelnd: Die britische Komikertruppe Monty Python hat schon immer die humorvolle Gratwanderung geliebt. Nie wurde dies deutlicher als am Ende von "Das Leben des Brian", der 1979 in die Kinos kam, dem Film, der von der Kirche als reines Teufelswerk betrachtet wurde, einschließlich wütender Boykottaufrufe.

Eric Idle, 80, war als musikalisches Genie für die verschiedenen Filme und TV-Sketche von Monty Python verantwortlich, einschließlich der letzten Gesangsdarbietung am Kruzifix. Am 29. März wird Idle 80 Jahre alt und beweist zusammen mit seinen noch lebenden Weggefährten, dass sie mit reichlich Galgenhumor gesegnet sind, auch in Bezug auf ihre eigene Sterblichkeit. Welche Pythons sind noch unter uns und was machen die ewig infantilen Nonsensköpfe?

Eric Idle

Geburtstagskind Eric Idle hatte außerhalb von Monty Python nur selten nennenswerte Auftritte auf der großen Leinwand. In den 1990er Jahren trat er zum Beispiel in Komödien wie "Nonnen auf der Flucht" und "Casper" auf, aber größtenteils blieb er dem Python-Kosmos treu, zum Beispiel mit seinem Musical "Spamalot", das auf dem berühmten Film "Die Ritter der Kokosnuss" basiert. Seine 2018 erschienene Autobiografie heißt, wie könnte es anders sein, auch "Always Look on the Bright Side of Life"?

In letzter Zeit steht Idles Stimme zunehmend im Rampenlicht, zum Beispiel als Synchronsprecher in Animationsfilmen wie "Shrek der Dritte" oder als Erzählerstimme in dem Fantasy-Film "Ella - Verflixt & zauberhaft". Einen besonderen TV-Auftritt hatte er erst letztes Jahr, als er im britischen Pendant zu "The Masked Singer" als Igel enttarnt wurde.

John Cleese

John Cleese, 83 Jahre alt, ist einer der aktivsten der Monty Pythons. Während ihrer prägenden und erfolgreichen Zeit trat er solo in anderen Filmen auf, geriet in den Bann des Films "Ein Fisch namens Wanda" und wurde später zu James Bonds Tüftler Q oder dem titelgebenden Charlie mit seinen "3 Engel".

In den letzten Jahren hat er immer wieder in größeren und kleineren Produktionen mitgespielt und vor kurzem ein überraschendes Comeback angekündigt: die Sitcom "Fawlty Towers" von und mit Cleese, die von 1975 bis 1979 im britischen Fernsehen lief, wird offenbar neu aufgelegt.

Michael Palin

Nach Monty Python war Michael Palin, 79, noch in einzelnen Filmen der 80er und 90er Jahre zu sehen, zum Beispiel auch in "Ein Fisch namens Wanda" oder Terry Gilliams, 82, "Brazil". Aufsehen erregte er aber vor allem durch sein Engagement. In verschiedenen Dokumentarfilmen und Büchern macht der leidenschaftliche Weltenbummler gerne auf andere Länder und Kulturen aufmerksam.

Ein Umstand, der ihm eine einzigartige Ehre unter seinen Python-Kollegen einbrachte: 2019 wurde er für seine Verdienste um "Reisen, Kultur und Geographie" zum Ritter geschlagen. Obwohl Cleese einst auch für den Titel eines "Commander of the Order of the British Empire" im Rennen war, lehnte er ihn mit den Worten ab, er sei "zu albern". Das will aus dem Mund eines Monty Python schon was heißen...

Terry Gilliam

Terry Gilliam ist ohne Zweifel der international erfolgreichste der sechs - aber ausschließlich hinter der Kamera. Bei den Python-Filmen teilte er sich die Regie oder überließ sie ganz Terry Jones und trat nur gelegentlich als Darsteller in Erscheinung. Der leidenschaftliche Filmemacher hat eine besondere Vorliebe für Science-Fiction, wie es "Time Bandits" (1981), "Brazil" (1985), "12 Monkeys" (1995) mit Bruce Willis, 68, oder "The Zero Theorem" (2013) deutlich machen.

Fans des früheren Films können sich dieses Jahr freuen: Marvel-Regisseur Taika Waititi, 47, macht aus "Time Bandits" eine Serie, in der "Friends"-Star Lisa Kudrow, 59, mitspielt und Gilliam als ausführender Produzent ein wachsames Auge darauf wirft.

Graham Chapman

Graham Chapman (1941-1989) war die tragischste Person. Der Schauspieler, der den Messias Brian darstellte, verstarb im Alter von 48 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Zehn Jahre nachdem "Das Leben des Brian" veröffentlicht wurde, und am Tag vor dem 20-jährigen Jubiläum der Truppe erlag er seiner Krankheit. Cleese hielt eine ebenso herzzerreißende wie urkomische Abschiedsrede zu Ehren seines besten Freundes, welche unvergesslich bleibt.

Als Cleese plötzlich über seinen verstorbenen Freund spottete: "Endlich sind wir ihn los, diesen schmarotzenden Bastard, ich hoffe du brennst in der Hölle", traf er mit seiner Aussage genau Chapmans Sinn für Humor. Er erklärt dazu: "Der Grund, warum ich das sage, ist, weil ich weiß, dass er es mir nie verzeihen würde, wenn ich es nicht täte. Wenn ich diese glorreiche Gelegenheit hätte verstreichen lassen, euch alle in seinem Namen zu schockieren." Als Cleese am Ende fertig war mit seiner Rede wischten sich alle Anwesenden Tränen aus den Augen - halb vom Weinen und halb vom Lachen.

Terry Jones

Leider ist Terry Jones (1942-2020) nicht mehr unter uns. Der Regisseur von Python-Klassikern wie "Der Sinn des Lebens" oder "Das Leben des Brian", in dem er die Mutter Gottes namens Mandy darstellte, trat ab den 90er Jahren nur noch selten auf. Dies war auch die Folge seiner schlechten Gesundheit - 2006 wurde bei ihm Krebs diagnostiziert und 2016 eine Demenzerkrankung. Nur sieben Jahre, nachdem er mit seiner viel jüngeren Frau ein Kind bekommen hatte, verstarb Jones im Januar 2020 und somit nahmen die mittlerweile vier Pythons Abschied von einem ihrer Mitstreiter.

Als der Sarg von Jones zu den Klängen seines Songs "How Sweet To Be An Idiot" in die Kirche getragen wurde, legten die vier Trauernden neben einem Blumenstrauß eine Botschaft bei. Nicht anders zu erwarten, enthielt diese ein Zitat von Our Lady Mandy: "Terry, nicht der Messias, nur ein sehr ungezogener Junge! Liebe von all deinen Gefolgsleuten, John, Terry G, Eric und Michael." Cleese hatte zuvor bei Twitter einmal mehr bewiesen, dass auch über den Tod Späße erlaubt sind - speziell, wenn er wieder in den eigenen Reihen zugeschlagen hat. Als er vom Ableben seines Freundes erfuhr, schrieb er unter anderem: "Two down, four to go" - sinngemäß also "zwei weg, vier müssen noch."

SpotOnNews

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